Mit seiner Entscheidung zieht das Rektorat das unvollendete Verfahren zur Nachbesetzung der Stelle des Chor- und Orchesterleiters wieder an sich. Unter Beteiligung von Vertretern der vom bisherigen Stelleninhaber geleiteten Ensembles gelang es nicht, das Verfahren zu einem guten Abschluss zu führen. Der Vorsitzende des Hochschulrats, Bundesrechnungshofspräsident Prof. Dr. Dieter Engels, hatte als Leiter der Auswahlkommission dem Rektorat das Verfahren zurückgegeben und empfohlen, ohne Votum der Kommission über die Besetzung zu entscheiden, da das Gremium sich nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag einigen konnte. Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann ist zuversichtlich, dass es nun eine rasche Lösung geben kann: „Wir wollen das Bestellungsverfahren wieder in konstruktive Bahnen lenken und für das studentische Musizieren schnell eine neue Grundlage schaffen.“
Künstlerische Freiheit in geordnetem Rahmen
Professor Fohrmann betont: „Wir möchten die Kulturaktivitäten an der Universität ausweiten und dabei auch größtmöglichen künstlerischen Freiraum gewähren. Diese Freiheit muss sich aber in einem rechtskonformen Rahmen bewegen.“ Hierzu gehöre auch ein den gesetzlichen Vorschriften entsprechender Umgang mit Universitätsressourcen. Weil zuletzt nicht mehr klar war, welche Musiker über Schlüssel zu Proberäumen und Hauptgebäude verfügten, wechselte die Universitätsverwaltung Schlösser und Zugangstransponder aus. Berechtigten Nutzern wurden umgehend neue Schlüssel ausgehändigt und Probenzeiten in der Aula und anderen Räumlichkeiten eingeräumt.
Dauerhafte Lösung angestrebt
„Das studentische Musizieren soll selbstverständlich seinen festen Platz im Reigen der universitären Kulturaktivitäten behalten“, betont Anja Stadler, die als Kulturintendantin das Kulturforum der Universität Bonn leitet. Dazu gehöre auch, dass die studentischen Ensembles künftig wieder die zentralen Ereignisse der Universität mitgestalten sollen, etwa die feierliche Eröffnung des akademischen Jahres oder das Bonner Universitätsfest auf der Hofgartenwiese.
Das Rektorat will die neue Position darum zügig besetzen. Eine interimistische Lösung sei schon aus Rücksicht auf die für die künstlerische Entfaltung so wichtige Kontinuität nicht in Betracht gekommen.
Wie auch sonst üblich soll der neue Chor- und Orchesterleiter die Chance erhalten, im Dialog mit den Musikern und Ensembles die Strukturen des studentischen Musizierens an der Universität Bonn neu zu ordnen und weiterzuentwickeln. Alle Studierenden, die dies wünschen, sollen dabei mitwirken dürfen. Darüber hinaus sollen der Raum- und Betreuungsbedarf der bestehenden Ensembles geklärt werden. Die Ensembleleiter sollen eine sachgerechte und faire Entschädigung für ihren Aufwand erhalten und studentische Musiker die für ihre Proben hinreichenden Räumlichkeiten erhalten.
Auf den zukünftigen Leiter der universitären Musiksparte warten also große Aufgaben. Das Rektorat hofft, bereits im Mai die endgültige Besetzung des verantwortungsvollen Postens bekanntgeben zu können.
Kontakt:
Anja Stadler
Kulturintendantin der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-7789
E-Mail: stadler@uni-bonn.de
Studentisches Musizieren demnächst unter neuer Ägide Studentisches Musizieren demnächst unter neuer Ägide
Rektorat der Uni Bonn trifft Grundsatzentscheidung
In der Frage, wie es mit dem studentischen Musizieren an der Universität Bonn weitergeht, hat das Rektorat eine Grundsatzentscheidung getroffen. In Kürze soll eine ausgewiesene Künstlerpersönlichkeit mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut werden, den vielfältigen Musikbereich unter dem Dach des Kulturforums zu restrukturieren. Ziel ist es, rasch und dauerhaft die Betreuung dieses für das kulturelle Leben an der Universität so wichtigen Bereichs sicherzustellen. Bis Mai soll feststehen, wer mit dieser Aufgabe betraut wird.
Unifest_2010_1490.jpg
- Studentisches Musizieren an der Universität Bonn.
© Foto: Frank Luerweg/Uni Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen
Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.