„Auch in der vierten Auflage unseres Veranstaltungsformats haben sich die Bonnerinnen und Bonner von der ‚Faszination Wissenschaft‘ anziehen und begeistern lassen“, freut sich Rektor Hoch. „Für uns als Exzellenzuniversität hat Wissenschaftskommunikation, hat der Transfer von Forschungsergebnissen auch in die Breite der Gesellschaft eine herausragende Bedeutung. Und dieses erfolgreiche Format ist ein gutes Beispiel dafür, wie uns das gelingen kann.“
In der Veranstaltung selbst machte Professor Dr. Horst Bleckmann sehr deutlich, dass zumindest manche Tiere den Menschen in der Tat gewaltig etwas voraushaben: Er zeigte anhand verschiedener Beispiele die besonderen Fähigkeiten verschiedener Tierarten auf, die er in einem langen Forscherleben als organismischer Biologe aufgespürt hat – Entdeckungen, die auch für die Fachöffentlichkeit bis dahin vollkommen neu waren. Dass zum Beispiel Seehunde mithilfe ihrer Schnurrhaare, den sogenannten Vibrissen, ganz bestimmte Wasserbewegungen wahrnehmen und so die Spuren von Fischen „lesen“ können, das weiß man erst seit den Untersuchungen von Professor Bleckmann.
Der Paläontologe Professor Dr. Thomas Martin warf demgegenüber einen Blick auf den „Stammbaum“ des Menschen: Er zeichnete die Entwicklung von den ersten Säugetieren vor gut 200 Millionen Jahren bis zu den Menschen nach und klärte darüber auf, wie es eigentlich sein konnte, wie ausgerechnet ein anatomisch vergleichsweise wenig spezialisiertes Wesen wie der Mensch sich so erfolgreich behaupten konnte.
Um eine der wohl größten philosophischen Grundfragen ging es im Vortrag des Philosophen Professor Dr. Markus Gabriel vom Center for Science and Thought: „Was ist der Mensch?“ – eine Frage, die sich schon die Antiken Philosophen gestellt haben. Gabriel begann zwar mit der Frage, ob der Mensch „nur“ ein Tier von vielen sei. In seinem lebhaften Vortrag, in dem er für philosophische Laien sicher außeralltägliche Überlegungen humorvoll vermittelte, machte er dann aber schnell deutlich, dass die „anthropologische Grundgleichung: Mensch = Tier + x“ schon in die Irre führe. Denn letztlich sei ja auch das Tier nur deshalb ein Tier, weil der Mensch es von sich als Mensch unterscheide.
Durch das abwechslungsreiche Programm führten die Moderatorinnen des Campusradio bonnFM Lioba Einhoff und Caro Jüngermann. Das litterarium und der Jazzchor der Universität rundeten die wissenschaftlichen Einblicke in das Thema durch ein künstlerisches Programm ab.
Nächstes Thema: „Man ist, was man isst“
Den Videomitschnitt zur Veranstaltung finden Sie in Kürze auf der Veranstaltungsseite. Die nächste Veranstaltung der Reihe „Die Exzellenzuniversität Bonn lädt ein“ findet am 2. April 2025 zum Thema „Man ist, was man isst“ statt.