Was unterscheidet uns Menschen eigentlich von den Tieren? Was können Tiere vielleicht sogar besser als der Mensch? Was kann der Mensch, was Tiere nicht können? Oder: Ist der Mensch selbst nur „ein Tier, das keines sein will?“ Noch immer findet die Forschung auf diese zeitlos spannenden Fragen neue, verblüffende Antworten. Von diesen Antworten, die von drei exzellenten Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Fachbereichen präsentiert wurden, ließen sich auf Einladung von Professor Dr. Dr. h. c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn, nun mehr als 300 Gäste der Veranstaltungsreihe „Die Exzellenzuniversität Bonn lädt ein“ begeistern.
Ein Mangel an Blutplasma-Gerinnungsfaktor XIII führt zu einer Störung der Vernetzung von Fibrin, dem „Klebstoff“ bei der Blutgerinnung. Das Enzym spielt somit eine essentielle Rolle bei der Wundheilung. Forschende des Universitätsklinikum Bonn (UKB) und der Universität Bonn entschlüsselten zusammen mit Thermo Fisher Scientific in den Niederlanden die bisher unbekannte Struktur des Faktor XIII-Komplexes mit Hilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) sogar auf atomarer Ebene. So konnten sie Auswirkungen von krankheitsverursachenden, klinisch relevanten Faktor-XIII-Mutationen im Aufbau des Gerinnungskomplexes sichtbar machen. Ihre Ergebnisse wurden jetzt in der Printausgabe der Fachzeitschrift „Blood“ veröffentlicht.
Bei archäologischen Grabungen auf dem Frankfurt Stadtgebiet in Praunheim wurde vor einiger Zeit ein Gräberfeld aus dem 3. Jahrhundert freigelegt. Die Archäologen entdeckten dabei in einem der Gräber ein vollständiges Skelett und einen Tonkrug sowie einen Räucherkelch als sakrale Beigaben. Erst beim Reinigen der Knochen erkannten die Forschenden eine Amulettkapsel, die sich nun als Sensationsfund entpuppte. Der Archäologe und Experte für lateinische Inschriften Prof. Dr. Markus Scholz von der Frankfurter Goethe-Universität hat zusammen mit dem Kirchenhistoriker Prof. Dr. Wolfram Kinzig von der Universität Bonn und weiteren Forschenden die Inschrift entschlüsselt.
Für ihre exzellente Forschungsleistung erhält Prof. Dr. Angkana Rüland den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, der mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist. Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute bekanntgegeben. Die Mathematikerin am Exzellenzcluster Hausdorff Center for Mathematics der Universität Bonn wird für ihre herausragenden Arbeiten in der Mathematischen Analysis, vor allem zu Modellen für Mikrostrukturen bei Phasenübergängen in Festkörpern und Inversen Problemen mit nichtlokalen Operatoren ausgezeichnet.
Im neuen Nachhaltigkeitsranking des Rankinganbieters Quacquarelli Symonds (QS) hat sich die Universität Bonn in die Top 100-Universitäten der Welt vorgearbeitet. Mit einer Verbesserung um 43 Plätze liegt sie nun auf Platz 95 der Welt und kann auch in vielen der bewerteten Kategorien mit sehr guten Ergebnissen abschneiden.
Alle sechs Monate kommen Vertreter*innen von NeurotechEU, einer Allianz aus acht europäischen Hochschulen, zu einem Board of Rectors Meeting zusammen, um gemeinsam die nächsten Schritte zu planen. Das 8. Meeting fand für drei Tage an der Boğaziçi University in Istanbul statt. Neben dem Rektorat, Projektmanager*innen und Professor*innen war Emely Voltz als Vertreterin der Studierendenschaft Teil der elfköpfigen Bonner Delegation. Hier berichtet sie von ihren Erfahrungen.
Wie hängen Antisemitismus, Angst und Kinderschreckgeschichten in Europa Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zusammen? Diese Frage untersucht Prof. Robert Braun von der University of California Berkeley. Als Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung verbringt er fast ein Jahr an der Universität Bonn und nutzt das Archiv „Atlas der deutschen Volkskunde“ bei Prof. Dr. Ove Sutter von der Empirischen Kulturwissenschaft und Kulturanthropologie.
Wie kann der Wiederaufbau im Ahrtal sozial gerecht und resilient gestaltet werden? Diese Frage untersucht das Projekt „Soziale, Ökonomische und Administrative Herausforderungen von Klima-Resilienz“ (SOZIAHR), an dem ein fachübergreifendes Team aus Ökonomik, Rechtswissenschaft, Geographie, Soziologie und Politikwissenschaft beteiligt ist. Der Transdisziplinäre Forschungsbereich „Individuals & Societies“ der Universität Bonn fördert das Vorhaben.