Groß ist die Abweichung nicht, aber dennoch bedeutend: Geodäten der Universität Bonn haben in einem langjährigen internationalen Kooperationsprojekt die Erde neu vermessen. Der Blaue Planet ist demnach einige Millimeter kleiner als bislang angenommen. Wichtig sind die Ergebnisse beispielsweise, um einen klimabedingten Anstieg des Meeresspiegels nachweisen zu können. Die Ergebnisse sind jetzt im Journal of Geodesy erschienen.
Die größten molekularen Speichenräder der Welt sind trotz ihrer objektiven Winzigkeit für die Chemiker der Universität Bonn wahre Giganten. Ein Jahr hat es gedauert, bis sie ihre nur wenige Nanometer großen Räder synthetisiert hatten. Nun haben sie ihre Ergebnisse in dem renommierten Fachmagazin Angewandte Chemie veröffentlicht (Angew. Chem. 2007, doi: 10.1002/anie.200701614). Für Nicht-Chemiker sind sie ultrakleine Objekte " für Chemiker aber formstabile Riesenmoleküle auf Kohlenwasserstoffbasis, von denen sie bisher nur träumen konnten. Mit ihrem Werk betritt die Bonner Gruppe Neuland im Bereich der Nanotechnologie und Verbundwerkstoffe. Vielleicht finden sich molekulare Speichenräder bald in Kunststoffen mit neuen Eigenschaften wieder.
Sandrosen gehören zu den bizarrsten Gebilden, die die Natur an unwirtlichen Orten hervorbringt. An die Blüten von Rosen erinnern die ungewöhnlichen Objekte, die beim Verdunsten aus Sandkörnern und mineralhaltigem Wasser in der Wüste entstehen. Ein prächtiges und mit 75 Kilogramm ungewöhnlich großes Exemplar einer Sandrose aus der Sahara ist neuerdings im Mineralogischen Museum der Universität Bonn im Poppelsdorfer Schloss zu bewundern.
Wer hätte gedacht, dass Pflanzen in der Lage sind, schnelle Bewegungen durchzuführen? Für die aus Asien stammende Telegraphen- oder Semaphorenpflanze (Desmodium motorium) ist das kein Problem: In alten Zeiten dienten Semaphoren, mit Armen versehene Masten, zur Übertragung von Informationen über weite Strecken, indem man die Arme in bestimmten Reihenfolgen auf- und ab bewegte. Und genauso bewegen sich auch die Blätter der aus Asien stammende Telegraphenpflanze im Takt weniger Minuten. In den Botanischen Gärten der Universität Bonn ist das erstaunliche Gewächs die Pflanze des Monats Juli. Die Telegraphenpflanze und die Mimose sind im Victoriahaus des Botanischen Gartens am Poppelsdorfer Schloss zu sehen.
Rund 200 Kilometer östlich der grönländischen Hauptstadt Nuùk, an der Grenze zum ewigen Eis, finden sich die ältesten Gesteine der Erde. Mit ihren stolzen 3,8 Milliarden Jahren handelt sich dabei um Überreste der ersten Kontinente und des ältesten Ozeanbodens. Elis Hoffmann, Geowissenschaftler vom Mineralogisch-Petrologischen Institut der Universität Bonn, macht sich im Rahmen einer dänischen Expedition auf den Weg in den hohen Norden. Sechs Wochen hat er Zeit um Proben von den ältesten Gesteinen der Erde zu nehmen, die er anschließend im Rahmen seiner Doktorarbeit untersuchen wird. Dabei sollen die Gesteine Auskunft über die Bedingungen auf der frühen Erde sowie über die Entstehung der ersten Kontinente geben.
Am Europäischen Forschungszentrum CERN in Genf entsteht derzeit mit dem "Large Hadron Collider" (LHC) der leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt. Teil des multinationalen Projekts ist der Großdetektor ATLAS, in dessen Innerstes jetzt ein an der Universität Bonn mit Partnern in aller Welt entwickelter "Pixeldetektor" eingebaut wurde " nach mehr als zehn Jahren Entwicklungsarbeit. Das Instrument wird dazu dienen, Reaktionen zu untersuchen, wie sie auch kurz nach dem Urknall stattgefunden haben. Ziel ist es, den Grundbausteinen der Welt auf die Spur zu kommen.
Eine deutsch-polnische Studentengruppe beschloss heute den dritten Warschau-Bonn Hindi Workshop am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn mit einer Aufführung in Originalsprache: "Fließ? langsam, o Ganga!" von Lakshminarayan Lal.
Dem türkischen Van-See gilt das ganz besondere Interesse eines internationalen Forscherteams unter Leitung der Universität Bonn. Die mehrere hundert Meter dicke Sedimentschicht am Seegrund gibt Einblick in das Klima der letzten 800.000 Jahre. Neun Meter dieses Sediment wurden bereits im Jahre 2004 geborgen und anschließend analysiert. Das Goldfuß-Museum stellt nun im Juli in seiner Reihe "Fossil des Monats" erste Ergebnisse vor.