Datenspeicherung im atomaren Kreisverkehr
Es gibt rechts- und linksdrehende Joghurtkulturen, rechts- und linksdrehende Schneckengehäuse, rechts- und (seltener) linksdrehende Schrauben. Wissenschaftler der Universität Bonn haben nun zusammen mit Berliner und Genfer Kollegen nachgewiesen, dass es auch rechts- und linksdrehende "Magnetwirbel" gibt. Dieses physikalische Phänomen könnte einst den Bau schnellerer und sicherer Festplattenspeicher ermöglichen. Die Physiker berichten am 11. Oktober in der Zeitschrift "Nature" über ihre Entdeckung (doi:10.1038/nature06139).
Figuren aus der Chancay-Kultur als Leihgabe
Die Bonner Altamerika-Sammlung (BASA) hat eine 30 Objekte umfassende Leihgabe für ihren präkolumbischen Bestand erhalten. Bei den herausragendsten Stücken handelt es sich um Figuren und Gefäße der Chancay-Kultur. Sie existierte etwa 1000-1500 n. Chr. nahe der heutigen peruanischen Hauptstadt Lima, unterlag aber schließlich dem Expansionsdrang der Inka.
Betörender Duft nach Lebkuchen
Die Tage werden kürzer, der Herbst hat begonnen. Der Kuchen- oder Katsurabaum (Cercidiphyllum japonicum) hilft dabei, sich einzustimmen auf die Annehmlichkeiten der kalten Jahreshälfte. Denn besonders an Herbsttagen duftet er intensiv nach frisch gebackenem Lebkuchen. Dieser Umstand hat ihm seinen deutschen Namen Kuchenbaum eingebracht. In den Botanischen Gärten der Universität Bonn wird der Kuchenbaum als Pflanze des Monats Oktober geführt.
Galaxien aus Milliarden Sternen verbiegen die Raumzeit
Schon Einstein erkannte, dass die Raumzeit durch große Massen verbogen wird, so dass Lichtstrahlen oder Radiowellen scheinbar wie durch eine Linse abgelenkt werden. Mit diesem Gravitationslinsen-Effekt fahnden Physiker heute beispielsweise nach erdähnlichen Planeten. An der Universität Bonn hat nun eine neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe ihre Arbeit angetreten. Die Forscher wollen unter anderem untersuchen, wie extrem weit entfernte Galaxien mit Milliarden von Sternen die Raumzeit verbiegen. So können sie erkennen, wie Galaxien altern - und vielleicht Rückschlüsse auf die rätselhafte dunkle Materie ziehen.
Die "Beste für die Urologie" kommt aus Bonn
Der diesjährige Preis "Die Besten für die Urologie" geht unter anderem nach Bonn: Die Deutsche Gesellschaft für Urologie DGU zeichnet Isabella Syring, Doktorandin an der Abteilung für Experimentelle Urologie des Universitätsklinikums Bonn aus. Syring erforscht in ihrer Arbeit den Einfluss von Harnproteinen auf die "Verkrustung" urologischer Implantate mit kristallinen Bakterienbiofilmen. Die Auszeichnung ist mit einer Einladung zum Besuch der diesjährigen DGU-Tagung vom 26. bis 29. September in Berlin verbunden. Der Preis wird im Rahmen der Veranstaltung verliehen.
Scotland Yard auf dem Handy
Mehrere Generationen hat das Ravensburger Spiel "Scotland Yard" schon begeistert. Im Zuge eines Programmier-Praktikums, das Studenten der Universität Bonn jetzt in Kooperation mit dem Ravensburger Spieleverlag und mit Unterstützung von T-Mobile absolviert haben, eröffnet dem beliebten Spiel nun eine neue Dimension: "Scotland Yard " to go!" nennt sich die moderne Variante, bei der nicht mehr Figuren auf einem Spielbrett verschoben werden, sondern sich die Mitspieler in der realen Welt auf die Suche nach Mr. X begeben.
Hightech-Hilfe für Indiana Jones
Forscher der Universität Bonn füllen kleine Metallwürfel mit Dachsknochen und "fälschen" jahrhundertealte Schmuckstücke - alles für die Wissenschaft: Zusammen mit Kollegen aus fünf Ländern wollen sie eine Methode entwickeln, mit der sie in das Innere wertvoller archäologischer Funde und historischer Kunstobjekte blicken können, ohne sie zu zerstören. Das Projekt namens "ANCIENT CHARM" wird von der Europäischen Union mit fast zwei Millionen Euro gefördert.
Erbgut-Cocktail gegen Viren und Krebs
Das Immunstimulans Alpha-Interferon ist sündhaft teuer: Mehrere Tausend Euro werden für ein Dutzend Injektionen fällig. Ärzte setzen die Substanz beispielsweise gegen chronische Formen der Hepatitis C ein - eine Leberentzündung, die durch Viren ausgelöst wird. Das Paradoxe daran: Normalerweise produziert der Körper bei einer Virus-Infektion selbst Alpha-Interferon. Manchen Erregern gelingt es jedoch, diesen Abwehrmechanismus zu unterlaufen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert jetzt am Universitätsklinikum Bonn eine neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe. Die Forscher untersuchen, wie sich das so genannte angeborene Immunsystem "auf Trab bringen" lässt - dazu gehört auch die Interferon-Antwort. Nicht nur die Behandlung von Hepatitis C könnte so schlagkräftiger und kostengünstiger werden. Die Gruppe erhofft sich auch neue Waffen gegen Krebs.