Die Neugier war groß – auf den Bundespräsidenten, auf die Villa von innen und natürlich auch auf das aktuelle Forschungsleben und neue Initiativen aus Bonn. Bereits am frühen Vormittag reichte die Besucherschlange viele, viele Meter die B9 entlang. 14.000 Gäste sollten es im Laufe des Tages werden. Mittags erschienen der Bundespäsident, Frank-Walter Steinmeier, und seine Frau, Elke Büdenbender, und brachen zu einer Runde durch den Garten auf, ein Wissenschaftsgarten an diesem Tag.
Eine ganze Welt durch Forschung in Bewegung setzen....
Am Forschungszelt der Universität Bonn angekommen, wurde das Präsidentenpaar herzlich von Rektor Prof. Dr. Dr. Michael Hoch, Kanzler Holger Gottschalk, Prorektorin Prof. Dr. Maren Bennewitz und weiteren Universitätsangehörigen empfangen, darunter auch „Naomi“; ihre Begrüßung machte Frank-Walter Steinmeier sichtlich Spaß. „Naomi“ ist ein humanoider, etwa einen halben Meter großer Roboter, der von Forschern des Humanoid Robot Lab der Universität Bonn entwickelt wurde.
Naomi ist offenbar europäisch sozialisiert: Der Roboter gibt die Hand und möchte nicht Nasen aneinander stubsen.
Der Roboter diente als kleine Demonstration dessen, woran die Forscher täglich in den Uni-Laboren arbeiten – die Zukunft von Gesellschaft und Arbeit mit all ihren Herausforderungen fest im Blick. „Naomis“ Programmierung ließ auch in Sachen Manieren nichts zu wünschen übrig: Selbstbewusst gab der kleine Roboter dem Bundespräsidenten die Hand. „So einen brauchen wir auch“, bilanzierte Frank-Walter Steinmeier.
Naomi wird verabschiedet.
„Hands-On“ hieß es auch in den anderen Forschungszelten der Universität. Unter dem Titel "Nachhaltigkeit" waren die Besucher eingeladen, aktuelle Forschung der „Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung“ näher kennenzulernen – und auszuprobieren: Von der Entwicklung nachhaltiger Baustoffe bis hin zu verantwortungsvollen Ernährungsalternativen durch Insekten, die als Snack angeboten und von vielen Besuchern verkostet wurden.
Die Allianz für Nachhaltigkeitsforschung besteht aus dem Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) sowie weiteren Instituten der Universität Bonn, dem International Center for Conversion (BICC), dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE), der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), der United Nations University, Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS), und kooperiert vor allem in den Forschungsgebieten Digitalisierung und künstliche Intelligenz, Mobilität und Migration sowie Bioökonomie.
Universitätsrektor Prof. Dr. Dr. Michael Hoch betonte den Stellenwert einer solchen Schwerpunktsetzung in der Forschung, gerade im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen: „Mit Nachhaltigkeit sind wesentliche gesellschaftliche Themen verknüpft. Wir als Universität wollen in diesem Bereich ein entscheidender Impulsgeber sein!“ Für dieses Engagement und die „wunderbare und enge Kooperation zwischen Universität und Stadt“ bedankte sich auch der Bundespräsident: „Nachdem ich die Stände der Stadt und Universität Bonn gesehen habe, weiß ich, die Bonner halten es nicht nur mit dem Blick nach hinten, vor allen Dingen schauen Sie auch nach vorne. Bonn ist weltoffen, international und innovativ. Das sind Gründe, warum wir immer wieder gerne zurückkommen.“
Neben den Ausstellern sorgte ein Bühnenprogramm aus Musik, Tanz und Gesprächen für Unterhaltung. Musikalisch sorgten unter anderem der Jazzchor der Universität Bonn und die Band Querbeat für große Begeisterung.