Taugt die Einteilung in unterschiedliche „Schuldenkulturen“, um die Probleme der Wirtschafts- und Währungsunion besser zu verstehen? Darüber und über viele weitere Fragen diskutieren Wissenschaftler beim Kongress für Wirtschafts- und Sozialgeschichte vom 19. bis 21. April im Bonner Universitätsclub. Es handelt sich um die größte Fachtagung dieser Art im deutschsprachigen Raum. Medien sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen!
Unter dem Eindruck weltweit zunehmender Verflechtung und Vernetzung in nahezu allen Lebensbereichen liegt der Fokus vieler geschichts- und kulturwissenschaftlicher Betrachtungen auf der sogenannten Moderne. In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass die unter dem Stichwort „Globalisierung“ subsumierten Prozesse ohne eine Analyse der überkommenen politisch-gesellschaftlichen Organisationsformen nicht adäquat verstanden werden können. Diese historischen Perspektiven beleuchtet der Sonderforschungsbereich „Macht und Herrschaft“ an der Universität Bonn mit einer Ringvorlesung.
Bislang verhinderte eine rund 80 Kilogramm schwere Glasplatte, dass in Mailand eine Jahrhunderte alte wertvolle Seidentunika restauriert werden konnte, die dem Heiligen Ambrosius zugeschrieben wird. Einer Archäologin der Universität Bonn gelang nun mit einem Team aus Restauratoren und Kunsttransporteuren das Kunststück, die Tunika von ihrer schweren Last zu befreien, das Gewebe zu konservieren und damit für die Nachwelt zu erhalten.
Am Samstag, 22. April 2017 finden unter dem Titel „March for Science“ weltweit Kundgebungen für Wissenschaft und Forschung statt. Damit soll ein Zeichen gegen die grassierende Wissenschaftsfeindlichkeit gesetzt werden. Auch in mindestens 12 Städten in Deutschland soll demonstriert werden. Der March for Science für das Rheinland wird in Bonn stattfinden. Dafür hat das Rektorat der Universität Bonn die Hofgartenwiese zur Verfügung gestellt.
Die Studie einer Forschergruppe aus Belgien, Deutschland und der Schweiz unter Mitarbeit von Wissenschaftlern der Universitäten in Bonn und Augsburg zeigt eine bisher wenig bedachte Rückkopplung zwischen den langfristigen Auswirkungen der menschengemachten Entwaldung und Bodenverlagerung auf die globalen Treibhausgasemissionen seit Beginn des menschlichen Ackerbaus. Rund 40 Prozent aller Kohlenstoffemissionen, die aus der Umwandlung von Grasland oder Wald in Ackerland entstehen, werden in Sedimenten gebunden. Die überraschenden Ergebnisse sind nun im Journal „Nature Climate Change” veröffentlicht.
Globalisierung erfahren wir aufgrund weltweiter Vernetzungen als Prozess. Der Zustand der Einheit der Welt lässt sich inmitten aller realen Widersprüche und Unvollkommenheiten geisteswissenschaftlich als Globalität verstehen. Wie verändert die Globalität die Welt und wie verändert die Welt die Globalität? Auf diese Frage wird in 132 interdisziplinären Beiträgen von 110 Professorinnen und Professoren aus den Geistes- und Kulturwissenschaften der Universität Bonn in der „Bonner Enzyklopädie der Globalität“ eine Antwort gegeben.
Kölner, Bonner, amerikanische und kanadische Wissenschaftler bauen als Konsortium das neue Cerro Chajnantor Atacama Telescope (CCAT-prime) auf 5600 Meter Höhe in der chilenischen Atacama-Wüste. Ein deutsches Unternehmen fertigt das Teleskop.
Eine neue Methode könnte die Erforschung von Entwicklungsstörungen des Gehirns einen wichtigen Schritt voranbringen. Das zeigt eine aktuelle Studie an der Universität Bonn. Die Forscher untersuchten darin die Entstehung eines seltenen angeborenen Gehirn-Defekts. Sie überführten dazu Hautzellen von Patienten in so genannte „Alleskönner“-Stammzellen. Aus diesen generierten sie dann Hirn-Organoide – dreidimensionale kleine „Gewebe-Klümpchen“, deren Aufbau dem des menschlichen Gehirns ähnelt. Die Arbeit ist nun in der Zeitschrift „Cell Reports“ erschienen.