Geophyten sind Pflanzen, die Jahreszeiten mit ungünstigen Bedingungen wie Kälte, Dunkelheit oder Trockenheit überstehen, indem sie die schlechten Zeiten mit Überdauerungsorganen, etwa Zwiebeln oder Knollen, im Boden überdauern. Die bekanntesten Beispiele sind Krokusse, Tulpen und Narzissen. Sehr viele Arten kommen aus dem Mittelmeergebiet und sind mit ihren unterirdischen Organen darauf spezialisiert, Trockenzeiten auszuhalten.
Geophyten gibt es auch in den hiesigen Buchenwäldern. Im zeitigen Frühjahr treiben Lerchensporn und Scharbockskraut aus und blühen schnell und ohne zuvor Blätter bilden zu müssen. Die benötigte Energie liefert ihnen ihr unterirdisches Organ. Solange die Buchen nicht belaubt sind, erhalten sie genügend Licht und können ihren Lebenszyklus abschließen indem sie die Fruchtbildung durchlaufen und Energie für das nächste Jahr speichern. Wenn sich dann der Dauerschatten der Buchen über den Boden legt, sterben die oberirdischen Teile ab, und die Pflanzen gehen in Ruhe. Andere Geophyten schützen sich nicht vor fehlendem Licht, sondern ziehen sich zum Beispiel bei langer Trockenheit zurück.
Die Botanischen Gärten der Universität Bonn verfügen über eine reiche Sammlung von Geophyten, darunter Wildtulpen, Narzissen und Aronstabgewächse, die in speziellen, der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Frühbeetkästen kultiviert werden. Die meisten Arten aus dem Mittelmeergebiet blühen im Winter oder im zeitigen Frühjahr. Für die relativ kurze Blütezeit werden sie im kleinen Sukkulentenhaus ausgestellt. Danach kommen sie wieder in ihr Sommerquartier.
Noch bis zum 31. März gelten die Winteröffnungszeiten: An Wochenenden und Feiertagen sind die Botanischen Gärten geschlossen, während der Woche montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen:
http://www.botgart.uni-bonn.de
Kein Stress im kalten Winter Kein Stress im kalten Winter
Kaukasisches Alpenveilchen ist Pflanze des Monats Februar
Das Kaukasische Alpenveilchen (Cyclamen coum ssp. caucasicum) kommt im Kaukasus vor, wo man es an geeigneten Standorten in großen Mengen vorfindet. Es ist ein so genannter Geophyt, das heißt Teile der Pflanze können den Winter im Boden überdauern. In den Botanischen Gärten der Universität Bonn ist es nicht zuletzt angesichts der frostigen Temperaturen in diesen Tagen Pflanze des Monats Februar.
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- Das Kaukasische Alpenveilchen (Cyclamen coum ssp. caucasicum), einer der vielen Geophyten, die in der Sammlung der Botanischen Gärten zu finden sind.
© Foto: Wolfram Lobin/Uni Bonn
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