Zelt 9 - Mülheimer Platz
Der Beitrag von Bioökonomie zu Nachhaltigkeit und Systemtransformation
Bioeconomy Science Center (BioSC), Strukturwandelinitiative BioökonomieREVIER, Kompetenzzentrum Transform2Bio und INRES Nachwachsende Rohstoffe
Was ist Bioökonomie? Bioökonomie meint eine Wirtschaftsform, die auf biologische Ressourcen und Prozesse setzt und sich an natürlichen Stoffkreisläufen orientiert. Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen werden von der Menschheit bereits seit Tausenden von Jahren genutzt. Die moderne Bioökonomie geht darüber hinaus, indem sie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über biologische Systeme aufbaut. Sie zielt darauf ab, natürliche Ressourcen sparsam einzusetzen, Stoff- und Energiekreisläufe zu schließen, weltweit genügend gesunde Nahrungsmittel zu produzieren und die Nutzung fossiler Rohstoffe zu verringern.
Projektpräsentationen
Bioeconomy Science Center (BioSC)
Das BioSC zeigt eine Ausstellung „Produkte der Bioökonomie“: Ob Kleidung, Spielzeug oder Haushaltschemikalien – immer mehr biobasierte Produkte bieten eine Alternative zu Produkten aus fossilen Rohstoffen. Die Ausstellung zeigt eine Reihe von Beispielen, unter anderem einen Fahrradreifen aus Löwenzahn-Kautschuk, Schuhe aus Ananasfasern und ein T-Shirt aus Holzfasern, aber auch Klebstoff, Reinigungsmittel und biologisch abbaubare Kunststoffprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen.
Forschung muss neue Wege gehen, um eine nachhaltige biobasierte Wirtschaft zu ermöglichen. Die Universitäten Aachen, Düsseldorf und Bonn und das Forschungszentrum Jülich haben in zahlreichen Themenfeldern der Bioökonomie herausragende Forschungsaktivitäten. Seit 2010 bündeln sie diese in einem weltweit einmaligen Kompetenzzentrum, dem Bioeconomy Science Center, das seit 2013 vom Land NRW gefördert wird. Multidisziplinäre Projekte, in denen Natur-, Agrar- und Ingenieurwissenschaften auf Augenhöhe mit Wirtschafts- und Sozialwissenschaften arbeiten, schaffen innovative Lösungen für die nachhaltige Produktion von Pflanzen, für die Umsetzung von nachwachsenden Rohstoffen in Wertstoffe und zur wirtschaftlichen Umsetzbarkeit und gesellschaftlichen Akzeptanz der Bioökonomie.
Die Strukturwandelinitiative BioökonomieREVIER im Rheinischen Revier
Nach dem Braunkohleausstiegs soll das Rheinische Revier Modellregion werden für eine nachhaltige Bioökonomie. Gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft, Kommunen, Landwirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Politik und Öffentlichkeit aus der Region arbeitet die Strukturwandelinitiative BioökonomieREVIER an der konkreten Umsetzung dieser grünen Transformation auf Grundlage regionaler Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle.
In der Initiative, die vom Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich koordiniert wird, engagieren sich verschiedene Forschungseinrichtungen und Unternehmen multidisziplinär. Hierzu zählt u.a. das Innovationscluster BioökonomieREVIER, in dem wirtschaftsnahe Forschung in den Themenfeldern Innovative Landwirtschaft, Biotechnologie & Kunststofftechnik und Integrierte Bioraffinerie realisiert wird.
Kompetenzplattform Transform2BIO - Integrated Transformation Processes and Their Regional Implementations: Structural Change from Fossil Economy to Bioeconomy
Der bevorstehende regionale Wandel im Rheinischen Revier ist nicht nur eine technologische und ökonomische Herausforderung, sondern bringt auch gesellschaftlich vielschichtige Herausforderungen mit sich. In dem BioSC-Kompetenzplattformprojekt Transform2Bio interessiert uns, wie so ein gesellschaftlicher Transformationsprozess funktioniert und was wir daraus lernen können. Als Modellregion für eine nachhaltige Bioökonomie ist das Rheinische Revier in einen besonders spannenden und dynamischen Kontext eingebettet. Dennoch sind einige Rahmenbedingungen und Prozesse keineswegs nur auf die Region selbst beschränkt und können damit wertvolle Erkenntnisse weit über das Rheinische Revier hinaus ermöglichen. Denn vergleichbare regionale Transformationen finden auf der ganzen Welt statt – von der Lausitz bis nach Neuseeland.
Transform2BIO ist Teil des NRW-Strategieprojekts BioSC und gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Partner: Forschungszentrum Jülich, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
INRES Nachwachsende Rohstoffe
Unser Motto „Plants to Products“ basiert auf der Idee, Pflanzen nachhaltig anzubauen und anschließend höherwertig zu nutzen. Wir forschen daher daran, wie wir verschiedene, meist mehrjährige, nachwachsende Rohstoffe, wie Miscanthus, Durchwachsene Silphie oder Paulownia, optimal anbauen und insbesondere nach der Ernte nachhaltig nutzen können. Die Ergebnisse zeigen wir an unserem Stand, wo wir eine Hauswand aus Paulownia, Gärtnersubstrate aus Miscanthus oder Papier aus Durchwachsener Silphie sowie die jeweiligen Pflanzen zum anschauen und anfassen präsentieren.
Der Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe einschließlich Arznei- und Gewürzpflanzen beschäftigt sich in Forschungsvorhaben und praxisorientierten Versuchsarbeiten mit aktuellen und zukunftsorientierten Fragestellungen rund um nachwachsende Rohstoffe. Die enge Verzahnung verschiedener Forschungsgebiete und der rasche Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis sind die Stärken des Forschungsbereiches.
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten Zelt 9, Mülheimer Platz:
- Donnerstag, 12. Mai 2022
09.00 - 18.00 Uhr - Freitag, 13. Mai 2022
9.00 - 23.00 Uhr