02. Juli 2007

Die bizarre Schönheit ist ein Schwergewicht Die bizarre Schönheit ist ein Schwergewicht

Neues Ausstellungsstück im Mineralogischen Museum der Universität Bonn

Sandrosen gehören zu den bizarrsten Gebilden, die die Natur an unwirtlichen Orten hervorbringt. An die Blüten von Rosen erinnern die ungewöhnlichen Objekte, die beim Verdunsten aus Sandkörnern und mineralhaltigem Wasser in der Wüste entstehen. Ein prächtiges und mit 75 Kilogramm ungewöhnlich großes Exemplar einer Sandrose aus der Sahara ist neuerdings im Mineralogischen Museum der Universität Bonn im Poppelsdorfer Schloss zu bewundern.

Bild Die bizarre Schönheit ist ein Schwergewicht
Bild Die bizarre Schönheit ist ein Schwergewicht © Universität Bonn
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Sandrosen bestehen aus Sandkörnern und Gips oder dem weitaus schwereren Schwerspat (Baryt). "Zum Glück handelt es sich bei dem Neuerwerb um die leichtere Variante", sagt Museumsleiterin Dr. Renate Schumacher. Das bizarre Aussehen haben Sandrosen ihrer Entstehung in trockenen und heißen Wüstengebieten zu verdanken. Oberflächenwasser verdunstet dort sehr schnell und zieht Grundwasser durch Kapillarkräfte nach oben. Die gelösten Salze kristallisieren und bilden mit dem Sand die charakteristische, blattförmige Struktur.

Das Stück hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Sie stammt ursprünglich aus dem Saharagebiet im äußersten Süden Tunesiens. Wie sie " vermutlich wegen ihrer ungewöhnlichen Größe und Schönheit " in die deutsche Botschaft nach Tunis kam, ist nicht bekannt. Fest steht aber, dass der Botschafter sie einem Botschaftsangestellten Ende der 70-er Jahre bei dessen Ausscheiden schenkte. Der Diplomat nahm sie mit nach Rheinbach und seine Familie entschied sich kürzlich, das Erinnerungsstück dem Mineralogischen Museum günstig zu überlassen.

Der Transport von Rheinbach nach Bonn durch die Fahrbereitschaft der Universität erwies sich aufgrund des Gewichts und der Empfindlichkeit des Objekts als wahrer Kraftakt. Die zum Ausstellungsstück passende Vitrine beschäftigte gleich mehrere Fachleute. Ihren Holzsockel fertigte die Schreinerei der Universität, die Plexiglashaube steuerte eine Spezialfirma bei.


Das Mineralogische Museum der Universität Bonn wegen seiner umfangreichen Sammlung eines der bedeutendsten seiner Art in Deutschland. Es ist jeden Mittwoch von 15 bis 17 Uhr und sonntags (außer an Feiertagen) von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Während der Sommerferien ist das Museum zusätzlich freitags von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

Kontakt:

Dr. Renate Schumacher

Leiterin des Mineralogischen Museums der Universität Bonn

Telefon: 0228/73-9047 oder -2764

E-Mail: R.Schumacher@uni-bonn.de






Bilder zu dieser Pressemitteilung:

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Die neue Sandrose des Mineralogischen Museums. Foto: Dr. Renate Schumacher/Uni Bonn



Die Sandrose wird in die neue Vitrine gehievt. Foto: Dr. Renate Schumacher/Uni Bonn




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