Der Orden Pour le mérite zählt zu den höchsten Ehrungen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Künstlerinnen und Künstlern in Deutschland zuteilwerden kann. Die Künstler- und Gelehrtenvereinigung wurde 1842 von Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. gegründet und 1952 von Bundespräsident Theodor Heuss wiederbelebt. Erster Kanzler des Ordens war der Naturforscher Alexander von Humboldt. Der Orden Pour le mérite steht unter dem Protektorat des Bundespräsidenten. Finanziert und organisatorisch betreut wird er von der Staatsministerin für Kultur und Medien.
Gerd Faltings wurde in Gelsenkirchen-Buer als Sohn eines Diplomphysikers und einer Diplomchemikerin geboren. In seiner Schulzeit nahm er zweimal am Bundeswettbewerb Mathematik des Stifterverbandes teil und wurde als Bundessieger in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Nach dem Abitur studierte er Mathematik und Physik an der Universität Münster. 1978/79 war er zu Gast an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts. Wieder zurück in Münster wurde er 1979 Assistent von Professor Nastold und habilitierte sich 1981. Als Professor in Wuppertal hatte er große Erfolge und wechselte Anfang 1985 als full professor an die Princeton University in New Jersey, USA.
Zu seinen ersten Auszeichnungen zählten der Danny Heinemann Preis der Akademie in Göttingen 1984 und 1986 in Berkeley die Fields Medaille, eine Auszeichnung, welche die International Mathematical Union nur alle vier Jahre auf ihrem Kongress an junge Mathematiker*innen unter 40 Jahren verleiht. Als seine Töchter älter wurden, kehrte er nach Deutschland zurück und war von 1994 bis zu seiner Emeritierung 2023 wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn.
Gerd Faltings ist Mitglied der Akademien in Düsseldorf, Göttingen, Berlin und Halle, in der European Academy, in der Royal Society (London) und in der National Academy of Science (Washington). In Deutschland erhielt er 1996 den Leibniz-Preis, 2008 den von Staudt-Preis, 2010 den Heinz Gumin Preis und 2017 die Georg-Cantor-Medaille. Internationale Preise waren 2014 der King Faisal International Preis und 2015 der Shaw Prize.
Mitteilung des Bundespresseamtes: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pressemitteilungen/orden-pour-le-m%C3%A9rite-waehlt-neue-mitglieder-2307696
Mitteilung des Max-Planck-Instituts für Mathematik: https://www.mpim-bonn.mpg.de/node/13427