03. August 2020

Bonn steht 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gut da Bonner Geograph: Bonn steht 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gut da

Prof. Dr. Claus-C. Wiegandt zieht in der Geographischen Rundschau Bilanz

Seit der Wiedervereinigung hat Bonn die Verlagerung des Parlaments und wichtiger Institutionen der Bundesregierung zu verkraften. Der damit einhergehende Strukturwandel ist bisher erfolgreich bewältigt, sagt Prof. Dr. Claus-C. Wiegandt vom Geographischen Institut der Universität Bonn. Zu diesem Ergebnis kommt er in einem aktuellen Aufsatz, der in der September-Ausgabe der „Geographischen Rundschau“ erscheint. Vor allem strukturpolitische Maßnahmen wie die Ansiedlung von Bundesbehörden und Institutionen der Vereinten Nationen (UN) und die Stärkung der Wissenschaft seien für diese Entwicklung verantwortlich.

Bilanz nach 30 Jahren Wiedervereinigung
Bilanz nach 30 Jahren Wiedervereinigung - Prof. Dr. Claus Wiegandt. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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Nach der Hauptstadt-Entscheidung war zunächst ein wirtschaftlicher Niedergang Bonns befürchtet worden. Dieser ist nach dem Abzug von Parlament und Teilen der Regierung aber nicht eingetreten; im Gegenteil: Stadt und Region boomen seit vielen Jahren. Das belegt Prof. Wiegandt in seinem Beitrag „Bonn im Strukturwandel – die Bundesstadt 30 Jahre nach der Wiedervereinigung“ für die Geographische Rundschau. Wiegandt ist an der Universität Bonn Professor für Stadt- und Regionalgeographie.

Erst Ende der 80-er Jahre hatte sich Bonn baulich und strukturell als Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland etabliert. Wiegandt zeigt, dass insbesondere strukturpolitische Maßnahmen das Wachstum Bonns seit dem Umzug großer Teile des Regierungsapparats nach Berlin begünstigen. Dazu gehören die kompensatorische Verlagerung von Bundesbehörden nach Bonn und die Ansiedelung von 20 UN-Organisationen sowie die Stärkung von Wissenschaftseinrichtungen. Der Wissenschaftler weist allerdings darauf hin, dass Bonn künftig seine Attraktivität vermehrt aus eigener Kraft erhalten und steigern können muss. Er entwickelt dafür auch Vorschläge wie zum Beispiel die weitere Stärkung der schon jetzt hohen Lebensqualität in der Stadt. Prof. Wiegandt sagt: „Bonn profitiert davon, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt in hohem Maße identifizieren – trotz aller kommunalpolitischer Querelen.“

Zum Beitrag verzeichnet eine aktuelle Karte die nationalen und internationalen Institutionen des Standorts und unterstreicht damit die anhaltende Bedeutung Bonns als politisches Zentrum. Der Beitrag erscheint in der September-Ausgabe der „Geographischen Rundschau“, die sich dem Schwerpunkt „30 Jahre deutsche Wiedervereinigung“ widmet. Die „Geographische Rundschau“ erscheint bei Westermann und richtet sich an Geographie-Lehrkräfte, Geographie-Interessierte sowie Schüler und Schülerinnen ab Klasse 11.

Kontakt:

Prof. Dr. Claus-Christian Wiegandt
Geographisches Institut der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-7231
E-Mail: wiegandt@uni-bonn.de

Der Originalartikel ist erhältlich bei:

Dr. Regine Meyer-Arlt
Telefon: 0531/708-200
E-Mail: regine.meyer-arlt@westermanngruppe.de

Gut entwickelt
Gut entwickelt - Prof. Dr. Claus Wiegandt vor der Großskulptur L'Allume des amerikanischen Künstlers Mark di Suvero, die am Rhein unterhalb des Bundeshauses steht. Im Hintergrund die Fassade des "Kleinen Eugens" der UN. © Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
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