Keros sind peruanische, vor allem aus der Inka- und Kolonialzeit stammende Gefäße, die unter anderem zum Trinken des alkoholhaltigen Maisbiers „Chicha“ benutzt worden sind. Hergestellt wurden sie üblicherweise in Paaren - ein Becher für den Gast, der andere für den Gastgeber. Sie haben eine sich zur Mitte hin verjüngende Becherform und wurden aus Holz, Metall oder Keramik hergestellt. Verziert sind sie mit geometrischen Mustern, figürlichen oder szenischen Darstellungen. Zu sehen sind unter anderem wiederkehrende Blumenmotive, Kampf- oder Tanzszenen. Vor der Bemalung wurden sie als eine Art „Vorzeichnung“ oft leicht in den Kero eingeritzt. Ein weiteres häufiges Merkmal der Verzierungen auf Keros sind die sogenannten „Tocapu“. Dabei handelt es sich um unterschiedliche geometrische Muster, die in viereckigen Feldern angeordnet sind. Vermutungen, was die Tocapu bedeuten, gingen bis zur Annahme, dass es sich um ein Schriftsystem handeln könnte. Beweisen ließ sich das allerdings bis heute nicht.
Die Besichtigung der Bonner Altamerika-Sammlung in der Oxfordstraße 15 ist immer mittwochs von 16 bis 19 Uhr, freitags von 14 bis 19 Uhr und sonntags von 12 bis 16 Uhr möglich.
Ein Gastvortrag in spanischer Sprache von Prof. Dr. Mariusz S. Ziólkowski (Universität Warschau) über die Verzierungen auf den Keros „Quipu und Tocapu" findet am Freitag, 29. April von 14 bis 18 Uhr und am Samstag, 30. April, von 10 bis 14 Uhr jeweils in Raum 1.002 der Abteilung für Altamerikanistik in der Oxfordstraße 15 statt. Informationen dazu gibt es im Internet: www.aeb.uni-bonn.de unter Veranstaltungen
Kontakt:
Jennifer Schmitz, Bonner Altamerika-Sammlung, Tel.: 0228/73-5737
Größte deutsche Kero-Sammlung in Bonn Größte deutsche Kero-Sammlung in Bonn
Altamerika-Sammlung zeigt Gefäß-Leihgaben
Die Altamerika-Sammlung der Universität Bonn hat im Februar als Leihgabe aus privater Hand die deutschlandweit größte Kero-Sammlung erhalten. Interessierte können diese Gefäße vor allem aus der Inka- und Kolonialzeit in den Ausstellungsräumen in der Oxfordstraße 15 besichtigen. Ein zweiteiliger Gastvortrag in spanischer Sprache am 29. und am 30. April ergänzt die Präsentation.
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