Reinhard Selten ist mit Wolfgang Paul (1913-1993, Nobelpreis für Physik 1989) einer von zwei Nobelpreisträgern, die die Universität Bonn in den vergangenen 25 Jahren aus ihren Reihen hervorgebracht hat. Bekannt wurde er vor allem durch seine Beiträge zur so genannten Spieltheorie, die ihm schließlich auch den Nobelpreis einbrachten.
Durch die Gründung des Laboratoriums für Experimentelle Wirtschaftsforschung habe Selten sehr zur internationalen Sichtbarkeit Bonns als Standort der Wirtschaftsforschung beigetragen, sagt Rektor Professor Dr. Jürgen Fohrmann. „Reinhard Selten hat sich durch sein herausragendes wissenschaftliches Wirken sehr um unsere Universität verdient gemacht.“ Für seine Verdienste wurde Selten 2007 zum Ehrensenator der Universität Bonn ernannt.
Reinhard Selten wurde am 5. Oktober 1930 in Breslau geboren. Er studierte Mathematik in Frankfurt, wo er 1961 auch promoviert wurde. Nach einer Gastprofessur in Berkeley habilitierte Selten sich 1968 in Frankfurt in Wirtschaftswissenschaften. Nach Professuren an der Freien Universität Berlin und an der Universität Bielefeld folgte er 1984 einem Ruf an Universität Bonn. Hier baute Selten das Laboratorium für experimentelle Wirtschaftsforschung auf, an dem der inzwischen emeritierte Professor bis heute aktiv tätig ist.
Seit 2006 leitet er zudem die Arbeitsstelle „Rationalität im Lichte der experimentellen Wirtschaftsforschung“, das erste wirtschaftswissenschaftliche Projekt im Rahmen des geisteswissenschaftlichen Langzeitforschungsprogramms der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.