Der 22. März wurde 1993 von den Vereinten Nationen (UN) zum Weltwassertag erklärt. Alljährlich wird an diesem Tag auf die essentielle Bedeutung von Wasser aufmerksam gemacht. Diesmal steht besonders das Grundwasser im Fokus. Nach Innlandeis und Gletschern stellt das Grundwasser den zweitgrößten Süßwasserspeicher der Erde dar. Im Vergleich zu Oberflächengewässern, die nur etwa 1% des weltweiten Süßwasservorkommens ausmachen, befindet es sich im Untergrund und somit außerhalb des Sichtfelds und des Bewusstseins der Menschen. Und dass, obwohl wir tagtäglich auf die Versorgung mit Grundwasser als einem der am meisten genutzten Rohstoffe weltweit angewiesen sind – selbstverständlich besonders in trockenen Regionen der Erde, aber auch in Deutschland, wo zu 70% Grundwasser für die Trinkwasserversorgung genutzt wird. Außerdem ist es unabdingbar in der Landwirtschaft, in der Industrie und natürlich für die Ökosysteme. Es besteht jedoch die Gefahr der Verschmutzung und Übernutzung von Grundwasser. In Nordrhein-Westfalen ist der Grundwasserspiegel beispielsweise bereits um zwei Meter gesunken.
Über den Wasserverlust und seine Konsequenzen spricht Prof. Mariele Evers, Inhaberin des UNESCO-Lehrstuhls Mensch-Wasser-Systeme, in einem Interview im Deutschlandfunk. Einen ausführlicheren Artikel dazu finden Sie hier.
Forschung kann helfen den weiteren Verlust von Grundwasser zu verringern, indem sie Daten zu Grundwasservorkommen und zur -nutzung bereitstellt und darauf basierend Vorhersagen sowie potentiell zukunftsfähige Maßnahmen ableitet.
Anlässlich des diesjährigen Weltwassertags organisiert das Bonn Water Networks (BWN) am 23. März von 17:00 – 18:30 Uhr eine virtuelle Veranstaltung zum Thema „Digging Deeper: How to address groundwater challenges in the Middle East and North Africa?“
Weitere Informationen zu der Veranstaltung sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
Das 2020 gegründete Bonn WaterNetwork wird derzeit von 11 renommierten Institutionen mit langjähriger Erfahrung zu Wasserthemen gebildet. Als derzeitige Sprecherin des BWN engagiert sich Dr. Annabelle Houndret vom DIE, als Co-Sprecherin Prof. Dr. Mariele Evers von der Universität Bonn.