Anlässlich des G7-Gipfels vergangene Woche in Italien hat das globale Universitätsnetzwerk U7+ die Staats- und Regierungschefs aufgefordert, den weltweiten Zugang zu Hochschulbildung zu verbessern. Auf diese Weise können laut der Allianz das Wirtschaftswachstum und die globale Entwicklung vorangetrieben und Gesellschaften stabilisiert werden. Zum U7+-Präsidentengipfel trafen sich mehr als 80 Hochschulleiterinnen und -leiter aus 18 Ländern an der Bocconi-Universität in Mailand. Mit Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn, und Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch, Prorektorin für Internationales, war auch die Universität Bonn Teil des Netzwerktreffens.
Auf dem Gipfeltreffen, das unter dem Motto "Inklusive Bildung für inklusive Gesellschaften" stand, verpflichteten sich die U7+-Mitglieder, sich innerhalb ihrer eigenen Institution, aber auch darüber hinaus dafür zu engagieren, den Zugang zur Hochschulbildung in allen Phasen des akademischen Werdegangs zu erleichtern. Dazu gehört auch, eine inklusive und unterstützende Kultur auf dem Campus zu fördern, in der sich alle Studierenden, Lehrkräfte und Mitarbeitenden entfalten können.
Forderungen in vier Schlüsselbereichen an die G7
46 der anwesenden Universitäten – darunter die Universität Bonn – verabschiedeten darüber hinaus die U7+-Erklärung über den weltweiten Zugang zur Hochschulbildung 2024. Darin fordern sie die G7 auf, sich in vier Schlüsselbereichen zu engagieren und mit den Hochschulen zusammenzuarbeiten:
1. Fortgesetzte Entwicklung qualitativ hochwertiger und inklusiver Bildungssysteme von der Grund- bis zur Hochschule,
2. Unterstützung von Investitionen in die Hochschulbildung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen,
3. Bereitstellung von Mitteln zur Unterstützung von Studierenden aus marginalisierten Gemeinschaften auf lokaler und globaler Ebene,
4. Unterstützung und Priorisierung von Visa für Studierende und Forschende, die vor unterdrückerischen Regimen, bewaffneten Konflikten oder drohenden Konflikten fliehen.
„Für uns als Exzellenzuniversität ist es eine große Ehre, dass wir eingeladen wurden, Mitglied dieser hochkarätigen globalen Allianz zu werden. Das Netzwerk und der Austausch mit den Partnern aus aller Welt ist für uns von herausragender strategischer Bedeutung. Wenn wir als internationale Spitzenuniversitäten mit einer Stimme sprechen, können wir so gemeinsam wertvolle Beiträge für zentrale Herausforderungen weltweit leisten“, betont Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch.
Universität Bonn eine von fünf deutschen Mitgliedsuniversitäten
Neben der FU Berlin, der LMU und der TU München und der Universität Mannheim ist die Universität Bonn nun die fünfte Mitgliedshochschule aus Deutschland. „Wir versprechen uns viel von der Aufnahme der Universität Bonn in den exklusiven Kreis der U7+“, erklärt Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch, Prorektorin für Internationales an der Universität Bonn. „Als Mitglied können wir uns nun noch stärker für die gemeinsam definierten Ziele des Netzwerks einsetzen, etwa Studierenden und Forschenden, die vor Verfolgung und Gewalt fliehen müssen, einen Platz an einer deutschen Hochschule zu bieten.“
Insbesondere die Unterstützung geflüchteter und exilierter Forschender wird an der Universität Bonn seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verstärkt gefördert. Mit der Cologne Bonn Academy in Exile bietet die Universität Bonn gemeinsam mit der Universität zu Köln exilierten Forschenden aus der Ukraine, Russland und Weißrussland die Möglichkeit, ihre Forschung in Bonn oder Köln fortzusetzen.
Über U7+
Die U7+-Allianz ist ein globales Netzwerk von über 50 Universitäten aus 20 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Gegründet wurde es in Ergänzung zur G7. Die Präsidentinnen und Präsidenten der Universitäten der U7+-Allianz kommen jährlich im Vorfeld der G7-Konferenzen zusammen, um Lösungsansätze und Kooperationspotenziale von Universitäten in Antwort auf globale Herausforderungen auszuloten.