Während die gesellschaftliche Debatte über Tierwohl in vollem Gange ist, fragen sich Wissenschaftler, woran sich das Wohlfühlen überhaupt messen lässt. „Wir werden dazu verschiedene Haltungsvarianten und Indikatoren testen“, so Dr. Ute Müller vom Institut für Tierwissenschaften der Universität Bonn. Im von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreuten Innovationsprojekt „CowSoft“ versucht die Universität Bonn zusammen mit dem Kooperationspartner GEA Farm Technologies GmbH dank Unterstützung des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu ermitteln, wie neue Ställe für mehr Tier-Komfort gebaut sein müssen.
„Dabei haben wir beispielsweise herausgefunden, dass sich die Tiere sehr wohl an Haltungsveränderungen anpassen können, ohne dass die Leistung abnimmt.“ Ob geänderte Laufwege oder umgeformte Nackenriegel: Die Kühe auf Versuchsgut Frankenforst teilen seit rund zwei Jahren über Sensoren mit, wie es ihnen bei Veränderungen ergeht. „Das sind Daten direkt vom Tier. Sie zeigen, dass ein Umdenken beispielsweise bei einem Stallneubau hilfreich sein kann“, so Müller.
Das BZL – Mittler zwischen den Akteuren
Sobald Ergebnisse vorliegen, müssen diese in die landwirtschaftlichen Betriebe gebracht werden. Dabei hilft von nun an das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL), das sich nicht nur den Dialog zwischen den Branchenakteuren und Verbrauchern auf die Fahne geschrieben hat, sondern vor allem Erkenntnisse aus der Forschung zeitnah und praxisorientiert in die Landwirtschaft zu kommunizieren.
Internet: www.ble.de/bzl
16. Mai 2017
Tierwohlkriterien in die Landwirtschaft kommunizieren Tierwohlkriterien in die Landwirtschaft kommunizieren
Wasseraufnahme, Liege- und Laufzeit oder Herzfrequenz: Welche Parameter bilden das „Wohlfühlen“ von Kühen ab? Auf der Lehr- und Forschungsstation Frankenforst gewährte die Universität Bonn mit dem Projekt „CowSoft“ Einblicke in den Stand ihrer Tierwohl-Forschung. Ein erstes Ergebnis: Kühe können sich an Haltungsänderungen anpassen – und das ohne Einbußen bei der Milchleistung.
Maren Krämer stattet die Kuh Antara
- mit Sensoren aus, die Daten für ein dititales „Kuh-Tagebuch“ liefern.
© Foto: BLE
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