Ab Oktober 2021 werden die Verhandlungen der Gewerkschaften mit den Arbeitgebern der Länder stattfinden. Verhandelt wird vor allem über Entgeltsteigerungen, aber auch über sonstige Änderungen im Tarifvertrag. Über die Forderungen wird gerade in den Gremien der beteiligten Gewerkschaften diskutiert und im Laufe des August beschlossen werden.
Wie auch bei der TVöD-Tarifrunde (Bund und Kommunen) im letzten Jahr versuchen die Arbeitgeber der Länder nicht nur die Entgelterhöhungen möglichst gering zu halten, sondern auch weitere Verschlechterungen durchzusetzen. Ein Thema ist hier auch die Eingruppierung, nämlich der Begriff des „Arbeitsvorgangs“, der von Arbeitgeberseite in Frage gestellt wird. Damit ist gemeint, dass Arbeiten, die zusammen zu einem bestimmten Ergebnis führen (wie etwa die Installation einer Heizung, die Programmierung einer Anwendung oder die Bearbeitung eines Reisekostenantrags) nicht insgesamt beurteilt werden, sondern „einfachere“ Schritte herausgenommen werden, so dass die anspruchsvolleren – und damit besser bezahlten Arbeiten – in Zukunft weniger als den benötigten Anteil (meistens 50 %) für die Festlegung der Eingruppierung ausmachen. Damit könnten, zumindest bei Neueinstellungen und Höhergruppierungen, die Eingruppierungen erheblich geringer ausfallen.
Beim TVöD ist es gelungen, diese Zumutung abzuwenden, denn viele Beschäftigte sind dort trotz der Corona-Situation aktiv geworden. Von allein wird ein gutes Ergebnis auch in unserem Tarifbereich, bei den Ländern, nicht zustande kommen. Auch dass es keine Verschlechterungen gibt, ist nicht selbstverständlich. Die Tarifrunde geht also alle Beschäftigten der Universität an. Sie sollten sich überlegen, ob Sie bereit sind, für ein gutes Ergebnis aktiv zu werden und sich z.B. an Warnstreiks beteiligen, wenn zu solchen aufgerufen wird. Nur starke Gewerkschaften können gute Ergebnisse durchsetzen. Im TV-L Bereich ist der Organisationsgrad der Beschäftigten leider nicht besonders hoch.
Zurzeit diskutieren auch an unserer Hochschule aktive Gewerkschaften über mögliche Forderungen und sprechen dabei auch nicht gewerkschaftliche organisierte Kolleginnen und Kollegen an. Ein erster Schritt könnte sein, sich an dieser Stelle inhaltlich einzubringen. Die Gewerkschaften freuen sich jederzeit über neue Gesichter.
uch die Beamtinnen und Beamten sind betroffen, denn normalerweise werden Entgelterhöhungen im Tarifbereich auf die Beamtenbesoldungen übertragen.