Der berühmte Astronom Friedrich Wilhelm August Argelander (1799-1875) begründete die Sternwarte in Bonn, die sich in der Südstadt in der Poppelsdorfer Allee 47 befindet. Bekannt wurde Argelander für die „Bonner Durchmusterung“, ein Sternenverzeichnis mit über 300.000 eingetragenen Himmelskörpern.
Argelander folgte 1836 einem Ruf an die Universität Bonn und konnte den Landesherrn, König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, davon überzeugen, in Bonn eine eigene Sternwarte zu errichten. Die Pläne dafür setzten Argelander und Universitätsbauinspektor Peter Josef Leydel im folgenden Jahr auf. Auch der oberste preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel war an den Planungen beteiligt.
Das Gebäude im Stil des Klassizismus wurde von 1840 bis 1844 errichtet und 1845 eröffnet. Ausgestattet wurde der Institutsneubau mit rund einem Dutzend kostbarer astronomischer Geräte, darunter Teleskope, astronomische Pendeluhren und Barometer. Eines davon, das so genannte Heliometer, ist heute ein beliebter Blickfang im Universitätsmuseum Bonn.
Im Jahr 1973 verließen die Astronomen der Universität Bonn die Alte Sternwarte und bezogen einen Neubau in Bonn-Endenich. Viele Jahre hatten dann das Institut für Kommunikationsforschung und Phonetik und später die Abteilung für Medienwissenschaft des Instituts für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft hier ihren Sitz. Seit deren Umzug an den Hofgarten ist in dem historischen Gebäude unter anderem das Bonner Graduiertenzentrum untergebracht. Es koordiniert neben anderen Angeboten das Förderprogramm der Universität für den wissenschaftlichen Nachwuchs. In Erinnerung an den ersten Hausherrn der Sternwarte hat dieses Angebot den Namen „Argelander-Programm“ erhalten.
Weitere Informationen zum Argelander-Programm:
https://www.uni-bonn.de/forschung/promotion