Die Universität Bonn ist seit ihrem Beginn global vernetzt. Die räumlichen und zeitlichen Verflechtungen werden insbesondere in ihren Sammlungen sichtbar. Die Sammlungen erzählen vom Kalten Krieg und transatlantischen Versklavungshandel. Sie stellen grundlegend unsere Beziehung zur Natur in Frage – von der Namensgebung von Pflanzen bis zum Ressourcenabbau und seinen Folgen für Mensch und Umwelt. Sie laden zum Nachdenken ein, wie Wissen geschaffen wird – von der Ausgrabung von Dinosauriern in den 1820er Jahren hin zu ihrer heutigen Darstellung in 3D.
Wie sind Vorstellungen von Welt und vom Eigenem und Fremden in Europa entstanden? Welche Geschichten können Materialien erzählen? Die mit Studierenden kuratierte Ausstellung hinterfragt anhand von fünf Sammlungsgütern den europäischen Standpunkt, der in den Sammlungen zum Ausdruck kommt. Sie öffnet die Diskussion für globale Perspektiven und Wissenswelten. Diskutieren Sie mit!
Die Ausstellung „Globale Verflechtungen in den Sammlungen der Universität Bonn“ entstand im Sommersemester 2024 im Kurs „Kuratieren in der Praxis“ unter der Leitung von Jun.-Prof. Dr. Julia Binter.
Ko-Kurator*innen: Dana Dierks, Jule Finke, Maximilian Heeb, Raquel Cortés Mora, Irina Pompé, Luisa Runden, Cihan Simsek, Lisa Wolf, Leonie Cecilia Pietrovicci, Hanna Bölck
Mit besonderem Dank an
Alma Hannig, Sammlungskoordinatorin der Universität Bonn
Prof. Dr. Karoline Noack, TRA Present Pasts, BASA-Museum
Dr. Daniel Grana-Behrens, BASA-Museum
Dr. Georg Heumann, Goldfuß Museum
Dr. Cornelia Löhne, Botanische Gärten
Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck, Paul-Clemen-Museum
Dr. Anne Zacke, Mineralogisches Museum
Emilia Fernengel, Global Heritage Lab
Eleonora Grammatikou, Global Heritage Lab
Dr. Alejandro Mora Motta, Global Heritage Lab
Aline Rose Barbosa Pereira, Global Heritage Lab
Dr. John Kelechi Ugwuanyi, Global Heritage Lab
Helen Siegburg, Global Heritage Lab
Dr. Tobias Skowronek, Global Heritage Lab, Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Nana Tsiklauri, Global Heritage Lab
Bonn Centre for Digital Humanities
Global Heritage Lab
Das Global Heritage Lab ist Forschungshub und Labor für die kritische Reflexion von Museen und Kulturerbe. Ziel ist es, Heritage aus globalen und historischen Perspektiven neu zu denken und Impulse für die Neugestaltung von Museen und Universitätssammlungen zu setzen. Das Lab fördert die Entwicklung von innovativen Zugängen zur Aufarbeitung kolonialer Vergangenheiten und unterstützt kooperative Formen des Forschens und Lehrens. Historisch unterdrückte Wissensbestände stehen dabei im Zentrum. Welche Mensch-Umwelt-Beziehungen existieren jenseits europäischer Vorstellungen von Natur und Kultur? Wie werden Kontakt- und Konfliktgeschichten global verhandelt? Wie prägen historisch gewachsene Vorstellungen des Eigenen und des Fremden unser Zusammenleben heute? Und wie können wir in Zeiten von ökologischen und gesellschaftlichen Krisen gemeinschaftlich Zukunft schaffen? Als Einrichtung des Transdisziplinären Forschungsbereichs Present Pasts widmet sich das Global Heritage Lab den Wechselbeziehungen von tagesaktuellen Herausforderungen und vergleichbaren Phänomenen in der Vergangenheit.