„Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie die Studierenden in so kurzer Zeit Lösungskonzepte für zuvor identifizierte ökologische oder soziale Probleme entwickeln und diese in vielversprechende Geschäftsmodelle überführen. In diesem Semester waren die Geschäftsideen nicht nur außerordentlich kreativ, sondern wurden auch überzeugend gepitcht. Die Studierenden haben tolle Präsentationen gehalten. Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Studierenden auf ihrer kleinen unternehmerischen Reise begleiten zu dürfen“, sagt Prof. Dr. Fischer-Kreer.
Beim abschließenden Pitch-Wettbewerb vor einer Expert*innen-Jury präsentierten die Studierenden ihre ausgearbeiteten Geschäftsideen. Das Team „Sportaneos“ möchte mit einer App die schnelle und unkomplizierte Suche nach Sportpartner*innen sowie Sportplätzen und Kursen ermöglichen. Das Projekt „Grainful“ plant aus Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie ein ballastoff- und proteinreiches Müsli herzustellen. So soll die Reduktion von Lebensmittelverschwendung mit gesunder Ernährung kombiniert werden. „NatureSealSolutions“ entwickelt eine kompostierbare Alternative zu Plastikverpackungen, indem Papier mit einem speziellen Verfahren beschichtet wird. Das Team vom „RollingsBreads“ plant mit einem Foodtruck, der Brotmuffins anbietet, eine gesunde, kostengünstige und praktische Ernährungsoption für Studierende auf dem Uni-Campus zu schaffen. Und bei „Roots&Crust“ haben die Studierenden sich zum Ziel gesetzt, das in Afrika verbreitete Grundnahrungsmittel Maniok als Kartoffelalternative breiter auf den deutschen Markt zu bringen, z.B. durch tiefgekühlte Maniok-Kroketten.
„Toll zu sehen, welch fundierte Gründungsideen im Rahmen der Lehre entstehen. Alle, die Interesse haben, begleiten wir sehr gerne weiter bei der Ausarbeitung ihrer konkreten Geschäftsmodelle bis hin zum Startup. Wir sind gespannt, wie diese Projektideen aus dem Studium vielleicht noch weiterentwickelt werden“, sagt Anna Villwock, Gründungsberaterin vom Transfer Center enaCom. Das Transfer Center enaCom ist die zentrale Beratungsstelle für Gründungen und Selbständigkeit von Mitgliedern der Uni Bonn und begleitet deren Ideen mit persönlichem Coaching und Workshops.
Veranstaltungen rund um Theorie und Praxis von Entrepreneurship
In dem Bachelor-Modul Unternehmensgründungen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft wurden zunächst theoretische Grundlagen gelernt, z.B. Hintergründe zur unternehmerischen Persönlichkeit und unternehmerischen Denken und Handeln. Auf dieser Basis entwickelten die Studierenden dann eigene erste Geschäftsideen. Die grundlegende Fragestellung des Moduls ist, wie eine Geschäftsidee in ein erfolgreiches Geschäftsmodell umgesetzt werden kann. Hierzu zählen unter anderem die Entwicklung einer Unternehmensstrategie sowie die Aufstellung eines Marketing- und Finanzierungsplans. Dafür musste das erlangte theoretische Wissen in Kleingruppenarbeit direkt angewandt werden. Ein besonderer Fokus lag dann auf der Gestaltung eines Pitchdecks, in welchem das Geschäftsmodell kurz und prägnant dargestellt wird, um potenzielle Investor*innen zu gewinnen. Dieses diente dann als Grundlage für den Pitch.
Die Lehrveranstaltung fand statt am neuen Institut für Entrepreneurship an der Landwirtschaftlichen Fakultät. Dort ist neben der Professur für Entrepreneurial Behaviour von Prof. Denise Fischer-Kreer auch der Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovationsmanagement im Agribusiness von Prof. Dr. David Antons angesiedelt. Die Lehrveranstaltungen in Bereich Entrepreneurship Education werden schrittweise auch für Studierende anderer Fakultäten geöffnet.