Nach wie vor leiden in Deutschland viele Kinder und Jugendliche an einem krankhaften Übergewicht. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich, einige verbringen ihre Freizeit oft eher vor dem Fernseher oder dem Computer, anstatt sich körperlich aktiv zu bewegen. Hinzu kommt ein übergroßes Angebot an zum Teil sehr ungesunden Nahrungsmitteln. „Unser Ziel für alle Teilnehmer ist ein langfristiger Gewichtsverlust“, sagt Prof. Dr. Joachim Wölfle, Leiter des Schwerpunktes Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie am Bonner Universitätsklinikum.
Mit neuem Lebensstil abnehmen
Doch eine Adipositas entsteht langsam – also gibt es auch keine Therapie, die sofort greift. Nur durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten, die ursächlich für das Übergewicht sind, kann der Betroffene dauerhaft sein Gewicht reduzieren und stabilisieren. An diesem Punkt setzt das neue Therapieangebot „DURCH DICK UND DÜNN“ an. So haben viele Teilnehmer bereits Schritte in die richtige Richtung getan. „Neben Erfolgen bei der Gewichtsabnahme ist es uns wichtig, das positive Selbstwertgefühl und die Eigenverantwortung der Kinder und Jugendlichen zu fördern sowie Frustration und Leidensdruck zu senken“, sagt Prof. Wölfle. Dabei sei es auch wichtig, den Fokus weg von der Waage auf mehr Fitness und Bewegung im Alltag zu lenken. „Für eine erfolgreiche Therapie brauchen die Kursteilnehmer die Unterstützung der ganzen Familie.“
Ohne Sport geht es nicht
Die medizinische und psychologische Betreuung im Rahmen der Schulung ist kombiniert mit Ernährungslehre, Elternschulung sowie einer Bewegungstherapie. Darüber hinaus gibt es unter anderem Kochevents in der Katholischen Familienbildungsstätte, eine Abschlussfeier im Kletterwald und regelmäßige Schnupperstunden in Bonner Sportvereinen wie SSF Bonn oder den Bonner American Football-Verein „Gamecocks“. Neu im Programm ist Ringen und Hallenhockey. „Die Kinder haben in der Gruppe eine Chance, ihre Hemmschwelle abzubauen“, sagt Projektkoordinatorin Katalin Wachendorff.
Neue Kurse nach den Sommerferien
Mitmachen können alle Jungen und Mädchen zwischen acht und sechzehn Jahren. Das Therapieangebot startet nach den Sommerferien am 1. September mit zwei Kursen. „Ziel ist es, die Gruppen hinsichtlich des Alters und der Entwicklung harmonisch aufeinander abzustimmen“, sagt Wachendorff. „Daher würde ich mich diesmal noch über ein paar mehr Anmeldungen von Kindern zwischen acht und zwölf Jahren freuen.“ Die Schulung dauert zwölf Monate und findet zweimal pro Woche statt - außer in den Schulferien. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Schulung. Bei individuellen Anfragen zu Kostenübernahme gibt es im Rahmen des Programms Hilfestellung. Für die Teilnahme an der Adipositas-Schulung ist eine Überweisung des Kinderarztes erforderlich. Eine Anmeldung ist ab dem 12. August unter der Mobil-Telefonnummer 0151 / 582 336 54 oder der E-Mail info@adipositas-uni-bonn.de möglich.
Mehr Information zum ambulanten Adipositas-Schulungsprogramm gibt es unter http://www.adipositas-uni-bonn.de/
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Joachim Wölfle
Leiter des Schwerpunktes Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-33213
E-Mail: joachim.woelfle@ukb.uni-bonn.de
Spezieller Lehrgang hilft übergewichtigen Kindern Spezieller Lehrgang hilft übergewichtigen Kindern
Ambulantes Adipositas-Schulungsprogramm startet nach den Sommerferien
Für Kinder und Jugendliche mit starkem Übergewicht gibt es in Bonn ein Adipositas-Schulungsprogramm. In Kooperation mit dem Förderverein Psychomotorik Bonn e.V. und der Katholischen Familienbildungsstätte Bonn bietet das Universitätsklinikum Bonn das einjährige Therapieprogramm „DURCH DICK UND DÜNN“ an. Ziel ist ein langfristiger Gewichtsverlust, den die Teilnehmer zusammen mit ihren Eltern anstreben. Der nächste Kurs startet nach den Sommerferien ab 1. September. Eine Anmeldung ist ab dem 12. August unter der Mobil-Telefonnummer 0151 / 582 336 54 oder der E-Mail info@adipositas-uni-bonn.de möglich.
Kindertraining bei den Flying-Juggmen:
- In den Schnupperstunden lernen Teilnehmer auch die sehr junge Sportart „Jugger“ kennen;
© Katalin Wachendorff
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