13. Dezember 2024

Die „Choreographen“ der Gewebeentwicklung und -funktion im Fokus Die „Choreographen“ der Gewebeentwicklung und -funktion im Fokus

Neue DFG-Forschungsgruppe an der Uni Bonn untersucht die Rolle von Makrophagen in der Gewebeentwicklung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet an der Universität Bonn eine neue Forschungsgruppe ein. „MagNet: Macrophage Niche Network Dynamics“ widmet sich der systematischen Erforschung von Makrophagen, spezialisierten Immunzellen, die eine zentrale Rolle in der Gewebeentwicklung und -funktion spielen. Sprecherin der Forschungsgruppe ist Prof. Dr. Elvira Mass von der Universität Bonn, unterstützt von Co-Sprecher Prof. Dr. Falk Nimmerjahn von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

Leiten die neue DFG-Forschungsgruppe "MagNet"
Leiten die neue DFG-Forschungsgruppe "MagNet" - Sprecherin Prof. Elvira Mass von der Universität Bonn und Co-Sprecher Prof. Falk Nimmerjahn der FAU. © Brigitta Leber
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Alle Rechte vorbehalten!

Makrophagen, auch Riesenfresszellen genannt, sind Immunzellen, die in jedem Organ des Körpers zu finden sind. Während bisher ihre Rolle im Zusammenhang mit der Immunabwehr und Entzündungen im Fokus der Forschung stand, widmet sich die neue Forschungsgruppe „MagNet“ nun der Frage, wie Makrophagen als „Choreographen“ die Gewebeentwicklung und -funktion steuern. Denn: Makrophagen beeinflussen auch maßgeblich die Entwicklung, Regeneration und Reparatur von Geweben. Eine systematische Erforschung dieser grundlegenden Funktionen gibt es bisher jedoch nicht. Mithilfe modernster Methoden wie Einzelzell-Analysen, Bildgebung und computergestützte Modellierungen erforscht das Team um Prof. Elvira Mass vom LIMES-Institut der Universität Bonn, wie Makrophagen mit Zellen in ihrer unmittelbaren Umgebung – ihrem sogenannten „Nischen-Netzwerk“ – interagieren und dadurch die Funktionsfähigkeit von Organen sicherstellen. Dabei wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowohl allgemeine als auch gewebe-spezifische Kommunikationsprozesse entschlüsseln.

 „Eine detaillierte Kenntnis darüber, wie Makrophagen mit anderen Zellen kommunizieren und dadurch die Funktionsfähigkeit von Organen sicherstellen, könnte langfristig dazu beitragen, neue Therapien für Krankheiten zu entwickeln, bei denen Gewebeschäden oder -fehlfunktionen auftreten“, erklärt Prof. Dr. Elvira Mass, die auch Sprecherin des Transdisziplinären Forschungsbereichs „Life and Health“ sowie Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters ImmunoSensation an der Universität Bonn ist. Dazu zählen beispielsweise chronische Entzündungen, Autoimmunerkrankungen oder degenerative Erkrankungen.

 An der Forschungsgruppe sind Forschenden aus den Bereichen Zellbiologie, Entwicklungsimmunologie und Systembiologie der Universität Bonn, FAU sowie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und der Universität Freiburg beteiligt.

Weitere Informationen zu FOR5775 „MagNet: Macrophage Niche Network Dynamics“ gibt es unter https://macrophagenetwork.com/

Prof. Dr. Elvira Mass
LIMES-Institut, Universität Bonn
E-Mail: elvira.mass@uni-bonn.de

Wird geladen