Gibt es ein Beispiel für den Einfluss der Digitalisierung bei theologischen Forschungsprojekten?
Die Theologie hat beispielsweise sehr alte Dokumente, wie Briefwechsel oder Konzilsschriften, die digitalisiert und mit Anmerkungen versehen werden müssen. Hier ist Künstliche Intelligenz hilfreich, um Begriffe zu erkennen, die heute kaum noch bekannt sind. Indem wir diese Dokumente in HTML übersetzen und online verfügbar machen, können sie nicht nur analysiert, sondern auch für andere Forschende weltweit zugänglich gemacht werden. Besonders wichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit anderen Universitäten, um digitale Standards zu etablieren und das Wissen gemeinsam zu nutzen.
Warum ist ein Digitalisierungsmanager für die Fakultäten so wichtig?
Ein Digitalisierungsmanager baut eine Brücke zwischen den Fakultäten und der IT. Gerade in den Geisteswissenschaften ist es nicht die Stärke der Forschenden, technische Strukturen selbst umzusetzen. Wir unterstützen dabei, die Digitalisierung fachgerecht zu gestalten und sorgen dafür, dass die Fakultäten Zugang zu digitalen Lösungen bekommen, die ihren spezifischen Bedürfnissen entsprechen. Das hilft ihnen, Themen wie die Digitalisierung alter Schriften oder die Nutzung von Cloud-Software anzugehen. Gerade hier ist die Einführung der zentralen Cloud-Strategie wichtig für die gesamte Universität: Die Nutzung solcher Anwendungen ist für viele Forschende unausweichlich. Besonders in Drittmittelprojekten, wo man auch mit anderen Universitäten zusammenarbeitet, werden diese Cloudstrukturen fleißig. Ohne eine Strategie könnten unsere Wissenschaftler da eigentlich gar nicht mitmachen. Daher suchen wir auch dort eine Lösung
Wie funktioniert das bei Prozessmanagement in der Digitalisierung?
„Unsere Digitalisierungsmanager treffen sich wöchentlich, um fakultätsübergreifende Bedarfe zu bündeln. Das besondere ist ja, dass wir als Digitalisierungsmanager in erster Linie für die Fakultäten arbeiten. Eine Fakultät alleine kann bestimmte Themen kaum umsetzen, aber wenn mehrere das gleiche Ziel verfolgen, lässt sich das gemeinsam viel besser voranbringen. So bauen wir Strukturen auf, die auch die Verwaltung und das Rektorat einbinden. Durch das gemeinsame Bedarfsmanagement können wir gezielt Lösungen entwickeln und anpassen, ohne dass jede Fakultät einzeln kämpfen muss. Letztendlich geht es darum, effiziente und nutzerfreundliche Prozesse zu schaffen.“
Ein Zielbereich der Digitalstrategie: Organisationsstruktur
Die Digitalstrategie der Universität Bonn definiert die Maßnahmen und Strukturen ihrer digitalen Transformation. Das Digitalisierungsmanagement der Fakultäten ist ein Teil des kontinuierlichen Strategieprozesses dieser Strategie, die sich inhaltlich in sieben Zielbereiche auffächert.
"Wir entwickeln und transformieren unsere Organisationsstrukturen, um die Potentiale des digitalen Arbeitens, Studierens und Forschens zu nutzen" ist das Motto des fünften Zielbereichs der Strategie https://www.digital.uni-bonn.de/de/zielbild-und-zielbereiche/organisationsstruktur. Dazu gehören wissenschaftsunterstützende Einheiten wie die Servicestelle Forschungsdaten https://www.forschungsdaten.uni-bonn.de/de/sfd und das HPC/A-Lab https://www.dice.uni-bonn.de/hpca/de/hpc-a-lab aber auch die Einrichtung des DiCe selbst www.dice.uni-bonn.de, das die Digitalstrategie entwickelt hat und nun umsetzt und weiterentwickelt.