11. November 2010

Querschnittsaufgabe Laborsicherheit Querschnittsaufgabe Laborsicherheit

Bundesweit einmaliges Lehrangebot für angehende Chemiker

Wer als Chemiker im Labor arbeitet, sollte sich der Risiken seines Handelns bewusst sein. Dennoch ist Laborsicherheit in der akademischen Chemie-Ausbildung häufig noch ein Randthema. Nicht so an der Universität Bonn: Im Lehrangebot „Laborsicherheit in Theorie und Praxis“ vermitteln Experten den Studierenden in kompakter Form die wichtigsten Kenntnisse rund um die Laborpraxis und -sicherheit. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Bachelor-Studiums als freies Wahlpflichtmodul angeboten und ist in ihrer Konzeption bundesweit einmalig.

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modul1.jpg - Erste-Hilfe-Ausbildung im Rahmen des Moduls. © Foto: M. Schmitz/Uni Bonn
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Welche Gefahren beim Experimentieren lauern, welche Regeln und Vorschriften es dabei zu beachten gibt und was man im Notfall tun kann, um den Schaden an Mensch und Material zu begrenzen, das erfuhren Studenten früher eher nebenbei. Im Blockkurs „Laborsicherheit in Theorie und Praxis“ stehen diese Themen dagegen im Mittelpunkt: Ausführlich erklären Berufspraktiker den richtigen Umgang mit Gefahrstoffen und die besonderen Bedingungen von Laborarbeiten zum Beispiel unter vermindertem Druck, mit genetisch veränderten Organismen und radioaktiven Substanzen. Ausführlich erklärt werden Haftungsfragen für Chemiker, sicherheitsrelevante Themen der Arbeitspsychologie sowie die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten im Arbeitsschutz.

Ausbildung in Theorie und Praxis


Der Umgang mit Stress im Berufsalltag ist ebenso Bestandteil des Moduls wie ein Experimentalvortrag zum Brand- und Explosionsschutz, und ein Ausbilder des Malteser Hilfsdienstes, der selbst einen Hochschulabschluss in Chemie hat, übt mit den Studenten Erste Hilfe im Labor. Auf einer Exkursionen und Betriebserkundungen lernen die Teilnehmer moderne Verfahren des Umweltschutzes und der Behandlung chemischer Abfälle kennen.

Die Lehrveranstaltung findet als 14-tägiger Blockkurs in der vorlesungsfreien Zeit statt. Die Teilnehmerzahl ist dabei auf 20 beschränkt, was ein intensives Arbeiten begünstigt. Die Studierenden belegen das Modul in der Regel im 5. oder 6. Bachelor-Semester, wenn sie schon Erfahrung in ihrem Fach gesammelt haben. Dass sie fit für das sichere Arbeiten im Chemielabor sind, müssen die Teilnehmer am Ende des Blockkurses in einer Abschlussklausur unter Beweis stellen.

Arbeitssicherheit als Thema im Chemiestudium


„Die Forderung, Arbeitssicherheit in das Chemiestudium zu integrieren, hat eine längere Tradition“, sagt Dietrich Reichard von der Stabstelle Sicherheitsreferent der Universität Bonn. Schon seit 1988 setzt die Gefahrstoffverordnung Studierenden mit Arbeitnehmern gleich. Der Diplom-Ingenieur erinnert sich: „Viele Hochschulen reagierten auf die neuen Anforderungen mit Sicherheitsunterweisungen, Vorlesungen und sonstigen Aktivitäten an.“ Das Thema blieb aber randständig. Bis jetzt.

Auf Initiative der Fachkommission Chemie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ging die Universität Bonn mit Einführung des Bachelors neue Wege: Sie schrieb Laborsicherheit als Zusatzmodul im Curriculum des Bachelor-Studiengangs Chemie fest. Dietrich Reichard und Dr. Monika Schmitz von der Abteilung für Arbeits- und Umweltschutz der Univerwaltung konzipierten daraufhin das Modul. Dr. Monika Schmitz sagt: „Indem wir Referenten aus den verschiedensten Bereichen einbinden, stellen wir den Studierenden Laborsicherheit als Querschnittsaufgabe vor. Außerdem erfahren sie, wie vielseitig die Tätigkeitsfelder von Chemikern sind.“

Noch bis Mittwoch, 12. Januar 2011, können sich Studierende zum nächsten Blockkurs anmelden, der in der Zeit von 14. bis 28. Februar 2011 stattfindet.

Weitere Informationen:
http://www.laborsicherheit.uni-bonn.de


Kontakt:

Dietrich Reichard
Stabsstelle Sicherheitsreferent
Telefon: 0228/73-7098
E-Mail: d.reichard@uni-bonn.de

Dr. Monika Schmitz
Abt. 4.2 – Arbeits- und Umweltschutz
Tel 0228/73-5991
E-Mail: m.schmitz@uni-bonn.de

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modul2.jpg - Sicherer Umgang mit Chemikalien. © Foto: M. Schmitz/Uni Bonn
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