James D. Bindenagel, Jahrgang 1949, gilt als führender Experte für transatlantische Beziehungen mit einem besonderen Fokus auf dem deutsch-amerikanischen Verhältnis, das er aus langjähriger eigener Anschauung kennt. Er blickt auf rund 30 Jahre Erfahrung im diplomatischen Dienst der Vereinigten Staaten von Amerika zurück; er war er für das US-State Department tätig sowie für US-Konsulate und Botschaften. Von 1996 bis 1997 amtierte er als US-Botschafter in Deutschland.
Bindenagel begleitete das Ende des Kalten Krieges, den Fall der Mauer und die deutsche Wiedervereinigung im diplomatischen Dienst der USA. Dabei war er an wichtigen Entscheidungen westlicher Sicherheitspolitik beteiligt. Als maßgeblicher Diplomat verhandelte er die Entschädigung der Zwangsarbeiter während des Nationalsozialismus, die Washingtoner Prinzipien über die von Nationalsozialisten konfiszierten Kunstwerke und das Abkommen über den „Kimberley-Prozess“, das dazu dient, den Handel mit so genannten „Blutdiamanten“ zu unterbinden.
James D. Bindenagel war mehrere Jahre stellvertretender Leiter eines amerikanischen Think Tanks und Vizepräsident der DePaul Universität in Chicago, mit der die Universität Bonn gute Beziehungen unterhält. Er engagiert sich in zahlreichen Gremien und Organisationen und gehört zu den Initiatoren des „Museums des Kalten Krieges – Teilung und Befreiung Europas“ in Berlin. 2001 wurde der Diplomat vom Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Die Besetzung der Stiftungsprofessur hatte eine Berufungskommission unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Talmon vorbereitet, der neben Professoren aus benachbarten Fachgebieten auch externe Sachverständige und je ein Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiter und der Studierenden angehörten. Die Kommission hatte sich einstimmig für Bindenagel ausgesprochen und ihn dem Rektorat zur Berufung empfohlen.
Start zum Wintersemester
Die Berufung soll zum Beginn des Wintersemesters 2014/2015 für zunächst ein Jahr erfolgen. Finanziert wird die Stiftungsprofessur vom Bundesministerium für Verteidigung und vom Auswärtigen Amt, die für diesen Zweck fünf Jahre lang jährlich 300.000 Euro für Personal- und Sachmittel zur Verfügung stellen.
Die Professur ist Teil der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung „Internationale Sicherheit“ der Universität Bonn, die die einschlägigen Fächer und Akteure innerhalb und außerhalb der Universität miteinander vernetzt.
Weitere Informationen:
http://www.cisg-bonn.com