Projekt 'Gemeinsam für mehr Qualität in Studium und Lehre'
Von 2011 bis 2021 konnten unter dem Titel 'Gemeinsam für mehr Qualität in Studium und Lehre' zahlreiche Vorhaben und Maßnahmen zur Stärkung von Studium und Lehre an der Universität Bonn initialisiert und etabliert werden. Möglich machte dies eine Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Bund-Länder-Programm Qualitätspakt Lehre (QPL). Hierbei fokussierte die Universität folgende Förderlinien bzw. Teilprojekte:
Ein zentraler Baustein des Projekts war die universitätsweite Etablierung eines professionalisierten Studienmanagements in den Fakultäten. Die hauptamtlich tätigen Studienmanager*innen sind in ihren jeweiligen Organisationseinheiten für die Administration, Organisation und insbesondere die Weiterentwicklung von Studium und Lehre zuständig. Ihre Aufgaben sind vielfältig und umfassen die Bereiche Qualitätsmanagement, Studien- und Prüfungsorganisation, Information und Beratung sowie Öffentlichkeitsarbeit. Sie sind meistens die erste Ansprechperson für Studierende und Lehrende und beraten zu studien- und lehrbezogenen Fragestellungen. Damit soll nicht nur eine effiziente und professionelle Betreuung der Studiengänge erreicht werden, sondern auch vorhandenes Personal entlastet werden, damit es sich wieder seinen eigentlichen Aufgaben in Forschung und Lehre widmen kann. Unterstützt werden die Studienmanager*innen von Mentor*innen, die Studierende bei Fragen und Problemen zum Studium beraten können.
Innerhalb der Projektlaufzeit wurden die strukturellen und operativen Voraussetzungen für ein nachhaltiges Qualitätsmanagement in Studium und Lehre substanziell ausgebaut. Dank der Förderung kann schließlich mit dem Kenndatenportal und weiteren Befragungsinstrumenten auf eine umfängliche, differenziert auswertbare Datenbasis aus qualitativen und quantitativen Erhebungen zurückgegriffen werden. Den Rahmen bildet die mit allen Fakultäten abgestimmte Evaluationsordnung (EvaLS)111, die sämtliche Elemente zur Qualitätssicherung im Sinne operativer Regelkreise festschreibt und Berichtswege definiert. Das 2014 implementierte Kenndatenportal222 der Universität Bonn wurde von einer fakultätenübergreifend besetzten Entwickler*innengruppe als webbasierte, interaktive Plattform konzipiert. Wesentliches Merkmal des Portals ist die Visualisierung komplexer Datenbestände. Die Auswertungen sind dezentral unmittelbar verfügbar und bilden ein ideales Instrument für zeitlich eng gefasste Regelkreiszyklen und damit für ein nachhaltiges Qualitätsmanagement. Seit 2017 stellt die Universität die Software im Rahmen eines Netzwerkes333 anderen Hochschulen frei zur Verfügung.
Zur Erfüllung der anspruchsvollen Aufgaben in Studium und Lehre wurden innerhalb des Projekts am Bonner Zentrum für Hochschullehre zielgruppenspezifische Angebote zur (Weiter-)Qualifizierung konzipiert und vorgehalten. Für Lehrende wurde seit Beginn der Förderung ein Angebotsportfolio zu hochschuldidaktischen Themen sukzessive ausgebaut und die Möglichkeit geschaffen, am Zertifikatsprogramm '44'Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule' 44teilzunehmen sowie ein eTeaching-Zertifikat zu erlangen. Um Studierende auf spezifische Aspekte ihrer Tutor*innen- bzw. Mentor*innentätigkeit adäquat vorzubereiten, werden nach Bedarf und in enger Abstimmung mit den Fachbereichen Workshops zur methodisch-didaktischen Qualifizierung555 angeboten.
Die eLearning-Services des eCampus-Teams6 konnten durch die Förderung konsequent auf- und ausgebaut werden und umfassen ein breites Angebot an Unterstützungsmaßnahmen für Lehrende und Studierende: Von der Einrichtung eines eCampus-Kurses über die didaktische Beratung und Bereitstellung von Lerninhalten bis hin zur Aufzeichnung von Veranstaltungen und der abschließenden elektronischen Prüfung.
Mit Blick auf die Übergangsphase von der Schule ins Studium bietet die Universität Bonn für angehende Studierende ein nach Fachbereichen differenziertes Vorkursprogramm777 an. Aufgrund der heterogenen Eingangsqualifikationen der Studierenden kommt es gerade in der Anfangsphase des Studiums häufig zu Schwierigkeiten und Frustrationserlebnissen. Diese wirken sich negativ auf den Studienerfolg aus und führen nicht selten dazu, dass der gewählte Studiengang entweder nicht in Regelstudienzeit absolviert oder sogar aufgegeben wird. Unter Sicherung der angestrebten akademischen Leistungsstandards bilden Vorkurse ein geeignetes Instrument, einen möglichst reibungslosen und erfolgreichen Studieneinstieg zu ermöglichen. Des Weiteren bieten die Vorkurse die Möglichkeit, einen ersten Eindruck über universitäre Lehr- und Lernformen sowie das Campus-Leben zu erhalten.
Das Projekt 'Begleitetes Autonomes Fremdsprachenlernen88' ist angesiedelt am Sprachlernzentrum (SLZ) 998der Universität Bonn, Abteilung für Interkulturelle Kommunikation und Mehrsprachigkeitsforschung10109. Im Rahmen dieses Angebots können Studierende verschiedene Formen der professionellen Begleitung ihres Lernvorhabens nutzen, damit sie erfolgreich ihre Zielsprache erlernen oder ihre Sprachkenntnisse vertiefen können. Je nach ihren persönlichen und medialen Vorlieben können sie online oder offline lernen, indem sie die digitalen Angebote, etwa über eCampus111110, oder auch die für sie bereitgestellten Selbstlernmaterialien und Arbeitsplätze vor Ort in der Mediathek 121211nutzen. Abgerundet wird das Angebot durch Workshops und Sprechstunden.
Seit dem Wintersemester 2014/15 unterstützte das an der Abteilung für Interkulturelle Kommunikation und Mehrsprachigkeitsforschung mit Sprachlernzentrum98 angesiedelte Schreiblabor Studierende mit Lehrveranstaltungen, Workshops und Tutorien zum Schreiben im Studium. Im Projektverlauf wurde das Angebot um eine fachübergreifende (Peer-to-Peer-)Schreibberatung, zahlreiche Selbstlern- und eLearning-Materialien sowie die gemeinsam mit der ULB neu gestartete 'Lange Nacht des Schreibens' weiter ausgebaut. Zum Jahresende 2020 endete die Finanzierung des Bonner Schreiblabors durch den Qualitätspakt Lehre; das Projekt wird nicht fortgeführt und die Angebote wurden eingestellt.
In vielen Fächern konnten Helpdesks und Tutorien für Studienanfänger*innen und Bachelorstudierende mit individuellem Betreuungsbedarf eingerichtet werden. Tutor*innen unterstützen hierbei Studierende individuell und fachlich. Diese Betreuung ermöglicht es den Studierenden, gerade in der sensiblen Einstiegsphase Hindernisse für den weiteren Studienverlauf frühzeitig anzugehen. Identifizierten die Modulverantwortlichen Lehrveranstaltungen oder Module, in denen die Erfolgsquoten gering sind und/oder die zu einer deutlichen Verlängerung der Regelstudienzeit führen, so bestand die Möglichkeit, die Gruppengrößen durch den Einsatz von Tutor*innen zu reduzieren. Zusätzlich konnten nach Lernstand differenzierte Begleitformate angeboten werden.
Bonner Zentrum für Hochschullehre
Mit der Koordination des Projektes ist das BZH betraut. Die Projektleitung obliegt dem Prorektorat für Studium und Lehre.