Forschungsethik 

Als Forscher*in werden Sie feststellen, dass Fragen der Forschungsethik mehr und mehr an Relevanz gewinnen, sei es wenn Sie sich um Drittmittel, v.a. bei der EU, bewerben, sei es, wenn Sie Ihre Forschungsergebnisse in hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichen wollen. Aber selbst wenn diese zwei Bereiche für Ihre Arbeit keine Priorität haben, gehört es zu den Aufgaben eines/r verantwortungsvollen Forscher*in, sich kurz Zeit zu nehmen und die ethischen Aspekte Ihrer Arbeit zu bedenken. 

Diese Website gibt Ihnen einige einführende Informationen zum Thema Forschungsethik, aber unabhängig davon gilt selbstverständlich:
Wenn Sie Fragen haben, lassen Sie es uns wissen!
Sollten Sie Fragen per Mail schicken, die ein spezifisches Forschungsprojekt oder einen Antrag betreffen, hängen Sie bitte – soweit Sie dies haben – eine kurze Projektbeschreibung an und erwähnen Sie – soweit zutreffend – die Deadline für Ihren Antrag.

Was ist Forschungsethik?

Wenn dieses Feld für Sie ein neues ist, stellt sich wahrscheinlich die Frage, was Forschungsethik überhaupt bedeutet, im Allgemeinen und bezogen auf das eigene Forschungsfeld im Besonderen.

Die Forschungsethik befasst sich mit dem Prinzip, „das Richtige zu tun“ in der Planung, Durchführung und Nachbereitung Ihrer Forschung. Respekt gegenüber dem Individuum – besonders den Teilnehmenden Ihrer Forschung – und gegenüber Gesellschaft und Umwelt sowie das Bewusstsein über Ihre Verantwortung in diesen Bereichen sind essentiell für eine ethisch solide Forschungsarbeit. Darüber hinaus ist auch eine gewisse Sensibilität bezüglich potentieller Auswirkungen der Forschung auf Gesellschaft und Umwelt Teil der Forschungsethik.

Natürlich birgt nicht jedes Forschungsfeld gleich viele oder gleich heikle ethische Aspekte. Dennoch kann Ihre Forschung nur profitieren, wenn Sie sie einmal grundsätzlich unter der ethischen Lupe betrachten, um sich so potentiellen Herausforderungen bewusst zu werden.

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© Colourbox/Nenov Images

Für weiterführende allgemeine Informationen empfehlen wir folgende Quellen:

Die Embassy bietet eine Unmenge an Informationen, Trainingsmodulen und Diskussionsmöglichkeiten zu den Themen Forschungsethik und Forschungsintegrität.
Als Open Access-Instrument lädt sie die Nutzer*innen explizit zum aktiven Engagement ein.

Hinter der Embassy stehen die Projekte EnTIRE und VIRT2UE und sie wird finanziert mit Mitteln des EU Horizon 2020-Rahmenprogrammes.

https://embassy.science/wiki/Main_Page1

 

Das Ziel von ENERI – dem “European Network of Research Ethics and Research Integrity” – ist es, den Austausch zwischen Experten aus den Bereichen Forschungsethik und Forschungsintegrität zu unterstützen.
Darüber hinaus hat ENERI aber auch für Forscher*innen mehrere hilfreiche Instrumente entwickelt:

https://eneri.eu/22

Mit ENERIs Decision Tree bekommen Sie eine ausgezeichnete Einführung in das Feld der Forschungsethik im Allgemeinen.
Darüber hinaus leitet er Sie durch einen Prozess, der Ihnen zeigt, wo in Ihrem speziellen Forschungsfeld welche ethischen Überlegungen relevant sind:

https://eneri.eu/decision-tree/33

Forschungsethik und die Beantragung von Drittmitteln

Spätestens wenn Sie europäische Fördermittel beantragen, werden Sie sich mit Forschungsethik auseinandersetzen. Auch hier gibt es eine Vielzahl an online-Quellen, von denen wir hier einige listen.

Die Kontaktstellen für Fragen zum Forschungsdatenmanagement, zu Besonderheiten bei Kooperationen mit dem Globalen Süden oder zu Vorschriften bezüglich tierexperimenteller Forschung finden Sie unten auf dieser Seite.

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© Colourbox/#7427

Förderung durch die Europäische Union

Wenn Sie sich um Mittel bei der Europäischen Kommission bewerben, sind Sie verpflichtet, das Ethics Self-Assessment auszufüllen.
Als Hilfestellung hierzu hat die Kommission mehrere Leitfäden und Anleitungen herausgebracht, die – wo notwendig – auch auf weitere Dokumente verweisen. 
Grundsätzliche Ethikvorgaben finden Sie im jeweiligen Programm sowie in Artikel 14 und  Anhang 5 des Model Grant Agreements.

Auch wenn unsere Seite regelmäßig Updates bekommt: Vergewissern Sie sich bitte bevor Sie mit der Bearbeitung der Ethics Self-Assessment beginnen, ob es hierzu auf dem Participant Portal der Kommission Neuerungen oder Änderungen gibt!

In diesem Grundlagendokument werden ab Seite 22 der Prozess der Ethik-Begutachtung sowie dessen Folgen beschrieben.
Im Anschluss sind relevante weiterführende Dokumente gelistet, u.a. auch alle unten aufgeführten Leitfäden:

https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/docs/2021-2027/horizon/guidance/programme-guide_horizon_en.pdf
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Dieses Handbuch führt Sie mit vielen Hilfestellungen, weiterführenden Dokumenten und gezielten Hinweisen Schritt für Schritt durch das Ethics Self-Assessment:

https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/docs/2021-2027/common/guidance/how-to-complete-your-ethics-self-assessment_en.pdf5

Grundlage ist die Richtlinie zu Ethik und Datenschutz:

https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/docs/2021-2027/horizon/guidance/ethics-and-data-protection_he_en.pdf

Auch hierzu gibt es einen passenden Decision Tree. Der "Ethics and Data Protection Decision Tree" leitet Sie durch den Proscess, die für Ihr Projekt relevanten Punkte zu identifizieren: 

https://ec.europa.eu/assets/rtd/ethics-data-protection-decision-tree/index.html

Bitte denken Sie auch daran, sich mit der Servicestelle Forschungsdaten in Verbindung zu setzen (Kontakt s.u.).6

Birgt ein Projekt kritische Punkte, bedarf es besonderer Sorgfalt in der weiteren Vorgehensweise. Hilfe hierbei bietet die Richtlinie zu “Identifying serious and complex ethics issues in EU-funded research”:

https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/docs/2021-2027/horizon/guidance/guidelines-on-serious-and-complex-cases_he_en.pdf

Anders als noch unter Horizon 2020 fallen Fragen nach potentiellem Dual Use der Forschungsergebnisse nicht mehr in den Bereich der Ethik-Bewertung, sehr wohl geprüft wird allerdings das Potential eines Missbrauchs der Ergebnisse:

https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/docs/2021-2027/horizon/guidance/guidance-note-potential-misuse-of-research-results_he_en.pdf
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Alle am Projekt beteiligten Parteien sind verpflichtet, den ALLEA Code zu befolgen:
https://allea.org/code-of-conduct/?cn-reloaded=1&cn-reloaded=1

Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft

Auch die DFG fragt in Anträgen das Thema Forschungsethik ab.  

Für Anträge bei der DFG finden Sie Hinweise zu deren Ethik-Anforderungen unter Punkt 5.1, sowie für Klinische Studien unter Spezifika II im „Leitfaden für die Antragstellung“:

https://www.dfg.de/formulare/54_01/

Weitere Details werden in den fachspezifischen Abschnitten der "Fragen rund um die Antragstellung"  erklärt, die Sie auf der FAQ-Seite finden: 

https://www.dfg.de/foerderung/faq/index.html

Speziell für sicherheitsrelevante Forschung hat die DFG gemeinsam mit der Leopoldina Empfehlungen herausgegeben mit dem Titel „Wissenschaftsfreiheit und Wissenschaftsverantwortung – Empfehlungen zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung“:

https://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/2014/dfg-leopoldina_forschungsrisiken_de_en.pdf13

Weitere Kontaktstellen der Uni Bonn

Servicestelle_Forschungsdaten
© Uni Bonn

Forschungsdatenmanagement

Unterstützung beim Management Ihrer Forschungsdaten finden Sie bei der der Servicestelle Forschungsdaten.

Nagoya-Protokoll
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Nagoya-Protokoll

Informationen zum "Protokoll von Nagoya über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile" finden Sie hier:

Maus
© Colourbox

Versuche mit Tieren

Die neue Stabstelle Tierschutz unterstützt Sie, wenn Ihre Forschung Experimente mit Tieren umfasst.

Kontakt

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Nadine Kollmeyer

Forschungsreferentin Ethik
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