Sonderförderlinie für Forschungsfragen mit gesellschafts-, sozial-, rechts-, kultur- oder geisteswissenschaftlichem Fokus rund um die Pandemie (COVID-Call 2021)
Die Corona-Pandemie stellt uns vor enorme Herausforderungen, nicht nur mit Blick auf unsere Gesundheit und unser Gesundheitssystem, sondern auch in anderen Lebensbereichen wie Politik, Demokratie, Freiheit, Recht, Kultur, Medien, Wirtschaft, Bildung, Familie und Arbeitsmarkt.
Daraus leiten sich neue Forschungsfragen ab. Durch eine Sonderförderlinie für Forschungsfragen mit gesellschafts-, sozial-, rechts- kultur- oder geisteswissenschaftlichem Fokus rund um die Pandemie möchten wir konkrete Forschungsprojekte vorantreiben.
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Antragsformular zur Sonderförderlinie.
Projekte zur Sonderförderlinie 'Covid Call'
Projektleitung
Jun.- Prof Carmen Brandt
Mitarbeiter*innen
Eshita Binte Shirin Nazrul (WHK)
Informationen zum Projekt
Die durchgeführte Studie hat die Situation von undokumentierten Staatsangehörigen Bangladeschs während der Corona-Pandemie in verschiedenen deutschen Städten untersucht. Neben einer Kontextualisierung des rechtlichen und sozioökonomischen Status dieser Gruppe war das Hauptziel der Studie, deren Zugang zu medizinischer Versorgung und insbesondere einer COVID-19-Impfung sowie ihre individuelle Einstellung zur letzteren und zu Institutionen, die diese bereitstellen, zu eruieren. Zudem wurde ermittelt, welche Netzwerke für undokumentierte Bangladeschis existieren und welche Rolle diese für ihr Leben in Deutschland während der Corona-Pandemie spielten. Die Ergebnisse der Studie liefern somit nicht nur Erkenntnisse zu einer bisher in der deutschen Forschung unbeachteten Gruppe, sondern zudem eine Grundlage für die Entwicklung von Handlungsleitfäden im Bereich der (präventions)medizinischen Versorgung von Menschen, die von dieser bis dato so gut wie ausgeschlossen sind.
Projektleitung
Prof. Dr. Hans-Martin v. Gaudecker
Moritz Mendel
Informationen zum Projekt
Makroökoomische Erwartungen werden durch Erfahrungen und Erinnerungen geprägt und haben entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Wirtschaft. Wir kombinieren individuelle Erwartungen aus den Jahren 2020 und 2022, wobei die letzteren in diesem Projekt neu erhoben wurden. Die beiden Perioden weisen sehr unterschiedliche Muster auf - im Jahr 2020 reagieren Inflationserwartungen kaum, während es riesige Sprünge bei den Erwartungen zur Arbeitslosigkeit und Wachstum gibt. Im Jahr 2022 sehen wir das umgekehrte Muster. Eine Analyse der individuellen Muster erlaubt uns, ein tieferes Verständnis davon zu erlangen, wie die Erwartungsbildung verläuft und wie sie beeinflusst werden kann.
Projektleitung
Dr. Thomas Grosse-Wilde
Dr. Laurence O`Hara
Ellen Hofmann (SHK)
Informationen zum Projekt
Von der Bankeninsolvenz über die Virusinfektion bis zur Klimakatastrophe – überall kann man heute fragen: Warum hat nicht der Staat die Katastrophe verhindert? Für welche nachteiligen Folgen soll der Staat zuständig sein und welche muss er aktiv verhindern?
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Tagung (10./11.11.2022): ‚Zurechnung bei staatlichem Unterlassen‘
Projektleitung
Dr. Johanna Hartung
Informationen zum Projekt
Zum Ende der Pandemie sind die Arbeitskonzepte vielfältiger geworden. In diesem Projekt wird untersucht, ob es Unterschiede im Wohlbefinden von ArbeitnehmerInnen zwischen Tagen im Home-Office und im Büro gibt, wobei eine Reihe von potentiellen Einflussfaktoren berücksichtigt werden (z.B. soziale Interaktionen, Arbeitsweg, Art der Aufgaben, Alter). Die Forschungsergebnisse können ArbeitgeberInnen und -nehmerInnen gleichermaßen über eine optimale Gestaltung der Home-Office Regelungen informieren.
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Vortag mit Diskussion (07.12.2022): 'Wohlbefinden zwischen Arbeitsplatz und Home-Office' (Dies Academicus)
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Hartung, J. & Hülür, G. (2022, September). Well-being in the third year of the pandemic: a daily diary study of home and office days among working people in Germany. In: Hartung, J. & Hülür, G. (Chair), Evidence from diverse German speaking samples on experiences during the COVID-19 pandemic. Symposium at the 52nd Congress of the German Psychological Society (Deutsche Gesellschaft für Psychologie, DGPs), Hildesheim, Germany.
- Stahlhofen, L., Hartung, J., Schilling, O., Wahl, H. W., & Hülür, G. (2022). The relevance of perceived work environment and work activities for personality trajectories in midlife. Journal of Personality.
- Hartung, J., Stahlhofen, L., Zacher, H., & Hülür, G. (2023). The role of work and retirement in adult development and aging. Acta Psychologica, 104076-104076.
Projektleitung
Prof. Dr. David Kaldewey
Prof. Dr. Adrian Hermann
Mitarbeiter*innen
Caitlin Blome (SHK)
Daria Denkov (WHF)
Milena Fuchs (WHF)
Paula Kuhn (WHK)
Nicole Meck (SHK)
Lea Weigel (SHK)
Informationen zum Projekt
Das Projekt widmet sich aus wissenschaftssoziologischer und medienwissenschaftlicher Perspektive den Debatten um Schulschließungen während der Corona-Pandemie. Diese werden verstanden als Ausdruck einer Wissenspolitik, die nicht einfach den wissenschaftlichen Konsens klärt, sondern im Spannungsfeld multipler Fakten und pluraler gesellschaftlicher Werte navigiert.
Veranstaltungen
- Workshop (05.05.2022): ‚Wissenspolitik und Schulschließungen'
- Projektvorstellung im FIW-Kolloquium (26.04.2022)
- Projektvorstellung im FIW-Kolloquium (08.11.2022)
Lehrveranstaltungen
Projektleitung
Dr. Julia Maria Mönig
Mitarbeiter*innen
Luis Nussbauer (WHF)
Evangelia Siopi (WHF)
Informationen zum Projekt
Die Art und Weise wie Gesellschaften seit Anfang 2020 mit der COVID-19 Pandemie umgegangen sind, rückt ein Thema in den Fokus, das alle betrifft: Privatheit. Die Notwendigkeit Online-Meeting-, Lern-, und Lehr-Software zu verwenden, um am sozialen, schulischen und beruflichen Leben teilzunehmen, gab den Anbietern dieser Dienste und Produkte eine noch größere Marktmacht sowie noch vielfältigere Möglichkeiten der Spionage und zur Überwachung des täglichen Lebens. Auf diese Dienste zu verzichten wurde unmöglich. Die Verwendung von Smartphones zur Nachverfolgung von Infektionen durch Staaten gab Anlass für die Formulierung zahlreicher Datenschutzbedenken, was in einigen Ländern zum Versuch führte, „Privacy-by-Design“-in den entsprechend Apps zu berücksichtigen und ethische Erwägungen einzubeziehen. Das Projekt wählt einen interdisziplinären Ansatz, um Privatheit neu zu denken. Dabei stellt es die Frage, wie eine Gesellschaft anhand der Erfahrungen und des Gelernten aus der Covid19-Pandemie aussehen soll.
Projektleitung
Dr. Matthew R. Robinson
Mitarbeiter*innen
Elorm Nick Ahialey-Mawusi (WHK)
Lani Mireya Jiménez (WHK)
Informationen zum Projekt
Digitale Kommunikationsumgebungen sind zu einer der wichtigsten Informationsquellen für die Öffentlichkeit und für semantische und symbolische Äußerungen über aktuelle sowie erwartete gesellschaftliche Entwicklungen geworden. Auf der Grundlage dieser Beobachtung scheint es wahrscheinlich, dass die digitale Kommunikation ein wichtiger Faktor für die soziale Resilienz ist. Das Projekt konzentrierte diese Hypothese auf religiöse Gemeinschaften und ihre "digitale religiöse Kommunikation" während der Pandemie, um ein besseres Verständnis der Bedeutung dieser Kommunikation für die Resilienz religiöser Gemeinschaften während der Pandemie zu gewinnen.
Lehrveranstaltungen
- SoSe 2023 (Seminar): From Digital Religion to Digital Theology: Understanding Religion in a Technological Society
- SoSe 2023 (Übung): Applied digital theology – A hands-on journey through key aspects of digital theology
Publikationen
- Johannes Fröh & Matthew Ryan Robinson (2023) Digital Religious Communication and the Facilitation of Social Resilience, Part 2: Empirical Test of the Theoretical Model. A Study of the Twitter Activity of Ecumenical and Social Justice-Oriented Groups during the COVID-19 Pandemic, Journal of Religious & Theological Information.
- Johannes Fröh & Matthew Ryan Robinson (2023) Digital Religious Communication and the Facilitation of Social Resilience, Part 1: Theoretical Model and Proposal, Journal of Religious & Theological Information.
Projektleitung
Yvonne Scheit
Mitarbeiter*innen
Marcel Heinecke (WHF)
Lena Sevina Krzeminski (WHF)
Informationen zum Projekt
Welche digitalen Technologien/Medien/Formate nutzen Studierende der Universität Bonn, wie wird diese Nutzung wahrgenommen und welche Schwierigkeiten werden erlebt? Dabei wird systematisch soziologisch genauer betrachtet, was digitale Interaktion eigentlich so anders macht, wodurch sie von vielen Studierenden als unangenehm wahrgenommen wird. Außerdem: Welche Perspektiven haben die Studierenden auf die zunehmende Digitalisierung der Universität Bonn und vor allem, wie hat sich dies alles durch Corona verändert? Das Forschungsprojekt ist eine Mixed Methods-Studie mit Paneldesign, basierend auf drei quantitativen Online-Befragungen von Studierenden der Uni Bonn, Interviews mit Studierenden und Experteninterviews.
Veranstaltungen
Weitere Informationen folgen in Kürze.
Projektleitung
Dr. Lisa Schlielicke
Mitarbeiter*innen
May Meret Bohan (WHF)
Philipp Ertz (WHF)
Informationen zum Projekt
Wie hat die Corona-Pandemie die Orte sozialer Kontakte verändert und welchen Einfluss hat dabei das Wetter insbesondere im Hinblick auf das erhöhte Risiko einer Covid-19-Ansteckung in schlecht belüfteten Innenräumen aufgrund der Aerosolübertragung. Erkenntnisse dieses Projekts können genutzt werden, um gezielte wetterabhängige Handlungsempfehlungen in Wettervorhersagen zu integrieren und so möglicher sozialer Isolation in solchen Krisensituationen entgegenzuwirken ohne gegen politische Vorgaben zu handeln.
- Schielicke, L., Bohmann, M., and Ertz, P.: Changes of social contacts due to the Covid-19 pandemic and the dependence on weather parameters, EMS Annual Meeting 2022, Bonn, Germany, 5–9 Sep 2022, EMS2022-604.
- Bohmann, M., Ertz, P., Atakan, R., Esters, L. & Schielicke, L. (2023). Changes of social contacts due to the COVID-19 pandemic in Germany and the dependence on weather parameters and air quality (submitted to Weather, Climate and Society)
Projektleitung
Prof. Dr. Jens Schröter
PD Christoph Ernst
Mitarbeiter*innen
Lea Klingberg (WHF)
Projektleitung
Dominik Suri
Mitarbeiter*innen
Gremary Antonieta Aza Mengoa (WHF)
Karen Yessenia López García (WHF)
Informationen zum Projekt
Es wird davon ausgegangen, dass sich die COVID-19-Pandemie negativ auf die Erhaltung der biologischen Vielfalt im globalen Süden ausgewirkt hat und immer noch auswirkt. Die Idee des Forschungsprojekts ist daher, dass gemeindebasierte Ansätze für die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen ein Schlüssel zur Abschwächung dieser negativen Auswirkungen sein können, da sie mit Grundsätzen wie dem Vorhandensein und der Einhaltung sozialer Normen ausgestattet sind.
Veranstaltungen
Weitere Informationen folgen in Kürze.
Projektleitung
Prof. Dr. Caja Thimm
Yannik Peters
Patrick Nehls
Mitarbeiter*innen
Kathrin Simone Dupps (WHF)
Vimbai Cathrine Hühner (WHF)
Niklas Kärmer (SHK)
Lisa Melcher-Metzger (SHK)
Mariya Molodsha (SHK)
Joschua-Merlin Sachau (SHK)
Nicolas Wehner (SHK)
Informationen zum Projekt
Weitere Informationen folgen in Kürze.
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Workshop (19.07.2022): 'Forschen mit Instagram-Daten: Werkstattbericht zu Möglichkeiten & Schwierigkeiten von Ansätzen der Computational Social Sciences' (durchgeführt von Dr. Lisa Merten, Hanna Immler M.A. und Philipp Kessling M.A., Hans-Bredow-Institut)
- SoSe 2022 (Seminar): Plattformen, Algorithmen und Co.: Der digitale Strukturwandel von Öffentlichkeit
- WiSe 2022/23 (Seminar): Empirische Medienforschung I
- SoSe 2023 (Seminar): Die Plattformgesellschaft
- WiSe 2023/24 (Seminar): Empirische Medienforschung I
- WiSe 2023/24 (Seminar): Empirische Medienforschung II
- SoSe 2024 (Seminar): Gekränkte Freiheit, Triggerpunkte, digitaler Kapitalismus – Aktuelle soziologische Gegenwartsdiagnosen und die Rolle der Medien
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Thimm, Caja (2022): Herausforderung digitale Gesellschaft: Plädoyer für eine digitale Werteordnung. Digitale Diskurse zwischen Partizipation und Konfrontation. In: weiter bilden. Zeitschrift für Erwachsenenbildung,4, S. 25-29.
- Thimm, Caja/Nehls, Patrick/Peters, Yannik (2022): Digitale Methoden im Überblick. In: Baur, Nina/Blasius, Jörg (Hrsg.), Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung, 3. Auflage, Wiesbaden: Springer VS, S. 1267-1280.
- Thimm, Caja (2022). Fake News and the Corona Crisis in Germany: Public Broadcasting Counter Strategies on Instagram/Fake News et la crise de la Corona en Allemagne : Stratégies de contre-attaque des médias publics sur Instagram. Revue des Interactions Humaines Médiatisées, Volume 23 (1), 55-72.
- Thimm, Caja (2023). 'Doing Family' auf Instagram - private Medienpraxen und ethische Grenzziehungen. In Patrick Nehls & Caja Thimm (Hrsg.), Digitale Kulturen – Digitale Praktiken. Zugänge zur tiefgreifenden Mediatisierung (S. 211-239). Lit.
- Peters, Y., Nehls, P. & Thimm, C. (2023): Plattformforschung mit Instagram-Daten – Eine Übersicht über analytische Zugänge, digitale Erhebungsverfahren und forschungsethische Perspektiven in Zeiten der APIcalypse. Publizistik. Open Access.
- Peters, Yannik/Nehls, Patrick/Thimm, Caja (2023): Plattformforschung mit Instagram-Daten – Eine Übersicht über analytische Zugänge, digitale Erhebungsverfahren und forschungsethische Perspektiven in Zeiten der APIcalypse. Publizistik, 68(2-3).
Kontakt für weitere Informationen
Johanna Tix
Managerin der TRA
Adresse
Dechenstraße 3-11
53115 Bonn