Nachhaltigkeit aus individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Perspektive
Klimawandel, Nachhaltigkeit und ökologisch bedingte Ungleichheit sind als entscheidende gesellschaftlich Herausforderungen unserer Zeit sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene anerkannt. Dabei erzeugt der Klimawandel seinerseits globale, gesellschaftliche sowie intergenerationale Ungleichheiten und macht somit eine ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zwingend erforderlich, die wiederum einer weiteren Vertiefung sozialer Ungleichheiten entgegenwirken muss. Welche institutionellen Mechanismen sind hierfür relevant und wie können gesellschaftliche Prozesse angestoßen und begleitet werden? Zugleich korrelieren hiermit Fragen nach individuellen Kenntnissen und Kompetenzen, nach Gewohnheiten, Verhaltensstilen und Persönlichkeitsmerkmalen, aber auch nach Motiven, Zielen und (Bildungs-) Kontexten, die sich nur in der Zusammenarbeit von Ökonomie, Soziologie, Rechtswissenschaften, Psychologie u.a. beantworten lassen.
Projekte im Profilbereich 'Nachhaltigkeit'
Jun.-Prof. Dr. Jacqueline Lorenzen
Jun.-Prof. Dr. Hanna Schwank
Das Projekt verbindet analytische Grundlagenforschung mit der Generierung von deskriptiven Daten, die unmittelbar praxisrelevant sind. Zentrale Fragestellungen, die auf diesen Wegen bearbeitet werden, sind:
- Wie hat die Ahrtalflut Einkommens- und Vermögensungleichheiten beeinflusst?
- Wie gehen rechtliche Institutionen mit den Herausforderungen des Wiederaufbaus um und wie wirkt sich dies auf ihre öffentliche Unterstützung aus?
- Welche sozialen Konflikte sind in der Nachfolge der Flutkatastrophe entstanden und wie wirken sie sich auf den sozialen Zusammenhalt aus?
- Wie beeinflusst die Fluterfahrung die politischen Einstellungen und das Wahlverhalten?
Durch u.a. partizipative Workshops werden erste Erkenntnisse gesammelt und daran anschließende Forschungsaktivitäten, vor allem in Form einer breit angelegten Bevölkerungsumfrage, vorangebracht.
Weitere Informationen:
Jun.-Prof. Dr. Lisa Biber-Freudenberger
Dr. Jonas Hein (German Institute of Development and Sustainability, IDOS)
Projektmitarbeiter*innen
Nora Utecht
Nachhaltigkeitsforschung sucht Lösungen für komplexe sozial-ökologische Probleme durch eine explizit inter- und transdisziplinäre Herangehensweise. Sie ist jedoch hauptsächlich auf den Globalen Norden ausgerichtet. In diesem Projekt gehen wir der Frage nach, wie die Nachhaltigkeitswissenschaft in Ländern des ‚Globalen Südens‘ konzeptualisiert wird und wie das inter- und transdisziplinäre Feld der Nachhaltigkeitswissenschaft auf globaler Ebene gestärkt werden kann.
VeranstaltungenDie Resilienzkapazitäten der Gemeinschaft (z.B. Sozialkapital, Netzwerke, Lernen, Führung, kollektive Selbstwirksamkeit) und die Gesundheit der Ökosysteme sind beide entscheidend für die Anpassung der Küsten an den Klimawandel. Um mit gezielten politischen Maßnahmen Kapazitäten für Mensch und Natur zu schaffen, bedarf es kluger sozialer und institutioneller Konzepte, die über die typischen Vorteile hinausgehen, die von nature-based solutions angeboten werden. Das Projekt SocialByNature untersucht die Realisierbarkeit (viability), Wünschbarkeit (desirability) und Durchführbarkeit (feasibility) von nature-based solutions an tropischen Küsten, um durch eine wissenschaftlich fundierte institutionelle Gestaltung tiefgreifende soziale Co-Benefits zu ermöglichen und gleichzeitig die Wirksamkeit der Wiederbelebung und des Managements der Natur an der Küste zu verstärken.
Kontakt für weitere Informationen
Johanna Tix
Managerin der TRA
Adresse
Dechenstraße 3-11
53115 Bonn