Societal Change and Innovations

Die zukünftige Entwicklung der Menschheit innerhalb der planetaren Grenzen erfordert enorme Verhaltensänderungen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene. Technologische Innovation ist dabei zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für eine nachhaltige Transformation. Eine solche Transformation hängt auch entscheidend von strategischer und anpassungsfähiger Governance ab, die Veränderungsprozesse steuert und eine gerechte Verteilung von Nutzen und Lasten sicherstellt. Die Gestaltung und erfolgreiche Umsetzung einer transformativen Governance kann als Prozess der „gesellschaftlichen Innovation“ betrachtet werden und ist mit zahlreichen ethischen Dilemmata verbunden, insbesondere in kulturell und ökologisch vielfältigen Kontexten.

Unsere Forschung in diesem Querschnittsbereich umfasst mehrere sozialwissenschaftliche Disziplinen und erfolgt häufig in enger Zusammenarbeit mit den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Sie reicht von theoretischen Ansätzen in der Philosophie, Soziologie und den Wirtschaftswissenschaften bis hin zu anwendungsorientierten Ansätzen der Humangeographie und Agrarökonomik in kulturell sehr unterschiedlichen Weltregionen. Dazu gehört auch die historische und szenarien-basierte Forschung zu Mensch-Natur-Beziehungen, etwa wie individuelles und kollektives Verhalten mit der biophysikalischen Umwelt interagiert und dabei sowohl beabsichtigte als auch unbeabsichtigte zukünftige Entwicklungen hervorbringt. Darüber hinaus erforschen wir das menschliche Verhalten experimentell und empirisch, um besser zu verstehen, wie politische Maßnahmen und technologischer Wandel unser Ernährungssystem direkt und indirekt beeinflussen.

Transdisziplinäre Ansätze in diesem Querschnittsbereich beinhalten Co-Design-Prozesse, in denen sowohl das Forschungsdesign als auch die Entwicklung von Lösungen und politischen Empfehlungen durch Interaktionen mit Interessengruppen geprägt werden. So möchten wir zu gesellschaftlichen Innovationen beitragen und nachhaltigere Produktions- und Konsummuster in der globalen Bioökonomie fördern.