„Es ist zwar noch ein weiter Weg, aber heute wollen wir doch ein bisschen etwas ins Rollen bringen“, begrüßte die Moderatorin Jenny Winkler die über 100 (potenziellen) Gründerinnen im vollen Saal im Digitalhub am Bonner Hauptbahnhof, von denen die meisten zum ersten Mal hier dabei waren. Das ausverkaufte Event zeigte das große Interesse und den Bedarf an Netzwerken für Female Founders, was auch Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, in ihrer Videobotschaft betonte: „Ich bin dankbar für Events wie diese, die eine Plattform schaffen und Frauen sichtbar machen.“ Sichtbar wurden beim Female Founders Venture Summit insbesondere die fünf weiblichen Start-ups, die ihre innovativen Ideen in prägnanten Pitches präsentierten. Aber auch die Expertinnen der Paneldiskussion, die unter anderem über Hürden und Unterstützungsmöglichkeiten für Gründerinnen sprachen.
Ein besonderes Highlight war der Summit auch für die Teilnehmerinnen am neuen Förderprogramm EXIST Women der Uni Bonn. „Dieses Event ist wirklich optimal, um sich zu vernetzen und von den anwesenden, schon gegründeten Unternehmerinnen inspirieren zu lassen. Auch von den Pitches können die EXIST Women lernen und vernetzen sich darüber hinaus mit potentiellen Investorinnen‘. All das ergänzt unser eigenes EXIST Women Programm“, erklärte Anna Müller, Gründungsberaterin beim Transfer Center enaCom und Koordinatorin von EXIST Women an der Uni Bonn. Diese Vorteile des Summits bestätigte auch Bianca Yang, eine der EXIST Women-Stipendiatinnen: „Grundsätzlich ist der Female-Community-Gedanke sehr motivierend. Aber besonders die Pitches waren sehr hilfreich, weil sie ganz unterschiedlich aufgebaut waren – einige emotional, andere eher faktenbasiert. Mit diesem Input überarbeite ich die Struktur von meinem Pitch auch nochmal.“ Auch Dr. Nora Balzer fand die Pitches besonders inspirierend: „Die haben es auch geschafft, warum nicht auch ich?“ Sie habe in dem geschützten Rahmen des Frauen-Netzwerks sehr viele Gründerinnen kennengelernt und sich ganz offen mit ihnen austauschen können.
Viel Raum für Diskussion und Austausch
Dieser offene Austausch wurde auch bei zahlreichen lebhaften, aber auch kontroversen Diskussionen im Plenum geführt z.B. zu der Frage nach möglichen Maßnahmen, um die Situation für Frauen in der Gründungsszene zu verbessern. Dass der Schwerpunkt des Summits auf der Vernetzung und dem Gespräch miteinander lag, zeigte auch die Keynote von Mit-Organisatorin Özlem Doger-Herter. Nachdem sie über ihren Werdegang „von der Gründung bis zum Award“ gesprochen hatte, nutzte sie die Zeit für Fragen an die Teilnehmerinnen, damit diese ebenfalls ihre Erfahrungen als Gründerinnen aber auch als Gründungsinteressierte darlegen und voneinander lernen konnten. Doger-Herter, die Bonner Gründerin des Start-ups „ask-a-woman.com“, ist eine prägende Persönlichkeit der weiblichen Start-up-Szene der Region und wurde jüngst in der Kategorie Start-up als „IT Women of the Year“ vom Vogel-Verlag im Rahmen des Kongresses „Females in IT“ ausgezeichnet.
Konkrete Informationen und Hilfe gab es beim Female Founders Venture Summit in verschiedenen Workshops, von denen einer auch vom Transfer Center enaCom der Uni Bonn angeboten wurde. Die Teilnehmerinnen erarbeiteten hier sowohl durch Selbstreflexion als gemeinsam in der Gruppe mögliche Lösungswege für aktuelle Herausforderungen. „Das hat sehr geholfen, die Gedanken im Kopf zu sortieren und den Weg zu einer Entscheidung nun klarer zu sehen“, sagte eine der Teilnehmerinnen.
Der nächste Female Founders Venture Summit findet am 14. März 2025 im Digitalhub in Bonn statt.