Die rasante technologische Entwicklung in der bildgebenden Medizin, der Einsatz der Künstlichen Intelligenz und eine große Fülle an entsprechenden Tools auf dem Markt macht das jährliche Event des MIB am UKB zu einer sowohl von den Forschenden als auch von der Industrie begehrten Networking-Plattform. Auch dieses Mal überzeugten die Organisatoren des MIB Future Panels 2023 die Teilnehmenden mit einem facettenreichen Programm, das neben den aktuellen Trends, Best-Practice-Beispielen und Forschungsergebnissen auch einen spannenden Pitch-Wettbewerb für neun Start-Ups beinhaltete.
Der Einsatz von KI in der bildgebenden Medizin ist bereits jetzt eines der dominierenden Themen in der Forschung, aber auch in der klinischen Praxis. Wo stehen wir – und welche Perspektiven gibt es? In vier Sessions haben namhafte Expertinnen und Experten aus vier unterschiedlichen medizinischen Bereichen Anwendungsbeispiele und den jeweiligen Forschungsstand präsentiert. Neueste bildgebende Verfahren in der Rheumatologie, Pränatal- und Nuklearmedizin, KI-Trends in der Neuroradiologie und der Augenheilkunde – die Anwendungsgebiete für KI reichen von der blitzschnellen Verarbeitung eines stets wachsenden Umfangs komplexer Daten bis hin zur einfacheren Dateninterpretation für eine sicherere Diagnostik.
Prof. Frank Holz, Direktor der Augenklinik am UKB und Gründer sowie Sprecher des MIB kommentiert: „Die individualisierte Medizin ist auf dem Vormarsch, was Medizinerinnen und Medizinern sowie Forschenden einen stets wachsenden Datenumfang beschert. Um die Daten bestmöglich zu verarbeiten und daraus eine maßgeschneiderte Diagnostik sowie Therapie zu entwickeln, sind wir auf KI-gestützte Systeme angewiesen. Wir freuen uns sehr, dass das MIB seine gebündelte Expertise in der bildgebenden Medizin allen Interessierten zur Verfügung stellen kann. Die dazu gehörige Networking-Plattform MIB Future Panel ist ein hervorragender Ort für Austausch, Kreativität und Kooperationen, der die Forschung am Standort Bonn vorantreibt und der Industrie, aber vor allem Start-Ups wertvolle Anreize gibt.“
Das erfuhren die Event-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer beim 2nd Medical Pitch Contest der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Neun Teams stellten in fünfminütigen Pitches ihre innovativen Ideen einer hochkarätigen Jury vor. Die Jury, bestehend aus Dr. Laura Pedroza (Investment-Managerin, Hightech Gründerfonds), Dr. Christopher Jahn (Investment-Manager, TechVision Fonds), Maximilian Erb (Bereich VC, NRW.Bank) und Dr. Alexander Zink (Head of Technology & Innovation, Xlife Sciences), gaben den Forschenden wertvolles Feedback. Die ersten drei Teams wurden mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 60.000 Euro gewürdigt. Und diesmal gab es sogar zwei erstplatzierte Gewinner, die ein Preisgeld von je 25.000 Euro erhielten. Coldex überzeugte die Jury und das Publikum mit einem innovativen Ansatz der Virenbekämpfung mittels eines immunstärkenden Nasensprays. Der Entwicklung von neuen Medikamenten gegen Epilepsie widmet sich das Start-Up EpiTher. Das drittplatzierte Team deyond bekam 10.000 Euro für sein Projekt zu Treuhandmodellen für medizinische Daten.
Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, ergänzt: „Der Medical Pitch Contest zeigt das enorme Innovationspotential unseres Standortes. Durch die von uns geschaffenen Strukturen und Strategien im Bereich des Technologietransfers wollen wir die Hürden, die einer effizienten und schnellen Translation wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Anwendung zum Nutzen für Patientinnen und Patienten existieren, weitest möglich reduzieren. Ich denke wir haben heute spannende Ansätze gesehen, die zu verbesserter Diagnostik und Therapien beitragen werden.“
Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB sieht das Kompetenzzentrum MIB in der Vorreiterrolle: „Das MIB Future Panel zeigt erneut, dass der Bedarf an Austausch und Information in bildgebender Medizin sehr hoch ist. Umso wichtiger ist die Funktion des MIB als kompetenter Ansprechpartner für Wissenschaft und Wirtschaft, um die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam meistern zu können.“
Die Veranstaltung wurde teilweise finanziert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW.