Innovation aus dem Labor
Die Idee der Herstellung eines neuen Ersatzes für herkömmlichen Zucker entstand aus Dr. Hövels Forschung in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Uwe Deppenmeier am IFMB, in der er aktuell als PostDoc tätig ist. „Der Einsatz unserer Ballaststoff-basierten Zuckeralternative könnte die Zahl Zucker-assoziierter Krankheiten reduzieren, ohne die Umwelt zu belasten,“ erklärt Marcel Hövels einen Mehrwert des Produkts. Dies ist vor allem für eine Gesellschaft, in der die Zahl an Diabetes-Erkrankungen kontinuierlich steigt, von extrem hoher Bedeutung. „Durch die BMBF-Förderung sind wir in der Lage, größere Menge unseres süßen Ballaststoffs zu produzieren und zusammen mit Lebensmittelherstellern in Produkttests zu validieren.“ erklärt Dr. Hövels.
Bundestagsabgeordnete zu Besuch
Zum Auftakt der Förderung besuchte Bundestagsabgeordnete Ye-One Rhie vom Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung das Team an der Uni Bonn. Sie informierte sich über das neuartige Verfahren und diskutierte Stärken und Potenziale, aber auch mögliche Herausforderungen und Optimierungsansätze der Innovation.
Begleitung vom Transfer Center enaCom
„Wir begleiten Sweethoven Biotech schon von Beginn an. In den letzten Jahren hat dann eine enge Beratung und ein intensiver Austausch zwischen unserer Gründungsberatung und dem Team stattgefunden. Das Innovationspotential und der gesellschaftliche Mehrwert sind bei dem Produkt enorm hoch – wie auch die jetzt eingeworbene Förderung der DATI zeigt,“ sagt Sandra Speer, Leiterin des Transfer Centers enaCom.
Das Team von Sweethoven Biotech hat sich bei einer Start-up Summer School von enaCom gefunden und danach gleich den Ideenwettbewerb der Uni Bonn gewonnen. Mit einem erfolgreich eingeworbenen Prototypisierungsgrant hatte es dann die Mittel, einen ersten Prototyp ihrer gesunden Zuckeralternative zu entwickeln. Für die Produktentwicklung nutzt das Team seit 2023 die Co-Working Labore der Uni Bonn, die vom Transfer Center enaCom für Gründungsteams bereitgestellt werden.
Über die DATIpilot Innovationssprints
In den „Innovationssprints“ können Wissenschaftler*innen eine konkrete, kreative Transfer- oder Innovationsidee erproben oder weiterentwickeln. Die Förderung läuft über maximal 18 Monate und bietet Raum für die Überführung von Forschungsergebnissen in konkrete Anwendungsmöglichkeiten. Besonders förderungswürdig sind Projekte, die an Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit arbeiten und einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen wollen. Das Projekt Sweethoven Biotech setzte sich als eines von 300 Projekten unter 3000 eingereichten Bewerbungen durch. Die Innovationssprints werden als Teil der DATIpilot Maßnahme vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.