„Das NRW.Gründungsstipendium ist für Gründer*innen bzw. Gründungsteams ein wichtiges Förderinstrument, mit dem sie ins Unternehmertum starten. Für viele ist es die einzige Förderung, die sie auf dem Weg in den Markt erhalten. Auch die Absolvent*innen und Studierenden der Universität profitieren mit ihren innovativen Ideen regelmäßig von dieser Förderung“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn.
Land hat Förderung aufgestockt
Seit dem Start des Programms im Jahr 2018 sind bis heute ca. 4.700 Förderempfehlungen für Zukunftsprojekte aus den landesweiten Jury-Sitzungen hervorgegangen. Im vergangenen Herbst hat das Land die jeweilige Förderung um monatlich 200 Euro erhöht. Mit dem Stipendium werden bis zu drei Gründende je Projekt ein Jahr lang finanziell unterstützt, damit sie in der herausfordernden Aufbauphase genug Freiraum für die Entwicklung ihrer Gründungsidee und ihres Konzepts haben. Die Beraterinnen und Berater von Netzwerk-Partnern wie dem Transfer Center enaCom der Universität Bonn, dem Digitalhub oder der IHK begleiten die Gründenden dabei als Coaches, helfen bei der Entwicklung des Business-Plans oder vermitteln zum Beispiel Kontakte zu Förderbanken oder Expertinnen und Experten für rechtliche Fragen.
Bei der Jury-Sitzung am 20. März stellten die Bewerberteams ihr Konzept in fünfminütigen „Pitches“ vor. Danach prüften die Mitglieder der Jury, in der neben IHK und Digitalhub auch die Wirtschaftsförderungen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises, das Transfer Center enaCom der Universität Bonn und die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg vertreten sind, die Konzepte auf „Herz und Nieren“.
Erfahrungsaustausch mit ehemaligen Stipendiaten
Im Anschluss an die Jurysitzung gab es eine öffentliche Informationsveranstaltung für Gründungsinteressierte aus ganz Nordrhein-Westfalen. Diese erfuhren vor Ort im Digitalhub oder online im Austausch mit den Jury-Mitgliedern und dem Projektträger Jülich (PTJ) wichtige Hinweise und Informationen über das Stipendium, zum Beispiel für den perfekten Pitch. Zudem gaben aktuelle und ehemalige Stipendiaten Einblick in ihre Erfahrungen.
„Es gibt auch Fälle von forschungsbasierten Ausgründungen mit einem längeren Entwicklungsweg, die das NRW.Gründungsstipendium sowie weitere zusätzliche Förderungen in Anspruch nehmen. Auf diesem Weg ist das NRW.Gründungsstipendium ein sehr wichtiges Element der Gründungsförderung verknüpft mit anderen Fördermöglichkeiten. Hierzu berät unser Gründungsberatungsteam intensiv“, sagt Sandra Speer, Leiterin des Transfer Centers enaCom, der zentralen Gründungsberatung der Uni Bonn. Beispielhaft ist dies bei zwei NRW Gründungsstipendiatinnen und -stipendiaten aus der Universität geschehen: Dr. Vivien Karl hat sich 2021 mit ihrem eigenen Unternehmen für wissenschaftsbasierten Intimpflegeprodukte selbstständig gemacht und schaffte es 2023 sogar in die prominente Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ und zu mehreren erfolgreichen Finanzierungsrunden. Auch das Start-up kiresult von Dustin Lang, Nils Stausberg und Fabian Kittel, gegründet 2020, nutzte die schnelle Anschubfinanzierung für ihre ersten Schritte. Mittlerweile bieten sie eine eigene Software-Plattform mit auf den Einkauf spezialisierten KI-Algorithmen an.