„Die strukturellen Hürden sind weiterhin hoch, so wird in Gründerinnen-Teams beispielsweise seltener investiert, als in Gründer-Teams“, erklärt die Gründungsberaterin Anna Müller vom Transfer Center enaCom. Das Transfer Center als zentrale Anlaufstelle für Gründungsinteressierte an der Universität Bonn adressiert diese Problematik mit seinen Aktivitäten im Bereich Female Entrepreneurship auf verschiedenen Ebenen. „Wir in der Gründungsberatung schaffen spezifische Qualifizierungsangebote, um zum einen den speziellen Bedürfnissen von Gründerinnen gerecht zu werden und zum anderen auf die Besonderheiten vorzubereiten. Besonders in der Beratung gehen wir nicht nur auf die Gründungsidee ein, sondern besprechen auch wie eine Gründung in die aktuelle Lebensphase passt, damit unsere Gründerinnen ihr volles Potential ausschöpfen können“, sagt Anna Müller.
Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Gleichstellungsbüro der Universität: So wurde z.B. ein Workshop zum Thema „Unternehmerinnengeist“ und Female Entrepreneurship Ende November 2022 gemeinsam veranstaltet und auch beim aktuell laufenden „3-Wochen-Programm für Gründerinnen“ der Gleichstellung gibt das Transfer Center einen Input. Dabei spielt die Vernetzung eine besonders große Rolle – für die potentiellen Gründerinnen wie auch für die Gründungsberatung selbst. enaCom kooperiert mit dem Projekt WES („Women Entrepreneurs in Science“), welches im Rahmen der „Exzellenz Start-up Center.NRW" Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird und bietet gemeinsam Workshops an der Uni Bonn an. Hier wird gemeinsam ein Netzwerk für Gründerinnen und gründungsinteressierte Frauen der NRW-Hochschulen aufgebaut, durch gemeinsame Veranstaltungen (siehe Infokasten) und Netzwerktreffen mit anderen Hochschulen.
Und weil enaCom sich auf verschiedenen Ebenen für Gründerinnen einsetzt, spricht auch die Leiterin des Transfer Centers, Sandra Speer, am heutigen Weltfrauentag auf dem Abschlusspanel des Female Founders Summit im Digitalhub Bonn: „Die Vernetzung mit anderen Gründerinnen, Beraterinnen und Investorinnen ist sehr wichtig und Veranstaltungen wie diese bieten eine großartige Plattform. Wir wollen Frauen ermutigen, häufiger mit Wachstumsambitionen zu gründen.“
Was können Gründerinnen interessierten Frauen mit auf den Weg geben? „Ich glaube, als Gründerin muss man sich ein bisschen damit abfinden, dass man immer die extra Meile gehen muss“, sagte z.B. Madeleine Heuts kürzlich im Interview. „Eine Gründerin zu sein, bringt aber auch viele Vorteile mit sich – es ist z.B. statistisch nachgewiesen, dass Gründungen von Frauen deutlich profitabler sind, als die von Männern. Ich glaube, das Wichtigste ist aber, dass man total für seine Idee brennen und bereit sein muss, richtig hart dafür zu arbeiten. Und dann ist es eigentlich egal, ob du eine Frau bist oder ein Mann.“