10. Januar 2025

Neue Junior-Professur für Weibliche Immunität in Bonn Neue Junior-Professur für Weibliche Immunität in Bonn

NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördert diese Stelle im Rahmen des Programms zur Förderung der Gender-Denomination für Professuren

Gender-Perspektiven in der Forschung verankern: Mit diesem Ziel fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen die Gender-Denomination für Professuren. Die Exzellenzuniversität Bonn erhält aus dem Programm nun eine neue Juniorprofessur für Weibliche Immunität an der Medizinischen Fakultät. Die Juniorprofessur soll den Forschungsschwerpunkt Immunologie an der Universität Bonn und dem Universitätsklinikum Bonn (UKB) um wichtige Fragestellungen zu geschlechter- und gender-spezifischen Aspekten in der Immunologie und der Gesundheit von Frauen erweitern.

In Bonn
In Bonn - wird eine neue Juniorprofessur für Weibliche Immunität eingerichtet. © Foto: Volker Lannert / Universität Bonn
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Mit der neu bewilligten Juniorprofessur wird die bereits exzellente Forschung im Bereich Immunologie an der Universität Bonn um den strategischen Schwerpunkt weibliche Immunität ausgebaut. „Bonn ist ein Zentrum für immunologische Spitzenforschung. Zusammen mit Partnern aus dem UKB, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und dem Exzellenzcluster ImmunoSensation2 unter der Leitung von Prof. Gunther Hartmann wird die neue Juniorprofessur Forschungsansätze zur Rolle von Geschlecht, Gender, sowie weiblicher Gesundheit mit der Immunologie verknüpfen und neue Erkenntnisse zur Immundiversität liefern“, sagt Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät und kommissarischer Vorstandsvorsitzender des UKB.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Immunantwort bislang wenig erforscht

Ob Bakterien, Viren oder Pilze: Unser Immunsystem erkennt fremde Eindringlinge in unserem Körper und bekämpft sie. Wie das Immunsystem auf Eindringlinge reagiert, ist bei Männern und Frauen jedoch unterschiedlich: „So zeigen Frauen in der Regel stärkere Immunreaktionen, was sich häufig als vorteilhaft bei Infektionen erweist, jedoch haben sie auch stärkere Reaktionen auf Impfstoffe und Immuntherapien sowie ein höheres Risiko für Autoimmunerkrankungen“, erklärt Prof. Dr. Joachim Schultze vom DZNE.

Trotz dieser ersten Erkenntnisse über die unterschiedlichen Immunantworten sind Frauen und frauenspezifische Gesundheitsinformationen, zum Beispiel zu Menstruation, Verwendung von Verhütungsmitteln und Menopause, in der immunologischen Forschung nach wie vor unterrepräsentiert und zu wenig erforscht. Mit negativen Konsequenzen für die Gesundheit von Frauen: So werden Krankheiten, die bei Frauen zu anderen Symptomen führen als bei Männern, erst später diagnostiziert; medizinische Therapien schlagen bei Frauen anders – oder schlechter – an als bei Männern.

Hier setzt die neue Juniorprofessur für Weibliche Immunität an. Ihr Ziel ist es unter anderem, zu erforschen, wie die Immunreaktionen sich während des Menstruationszyklus und der Wechseljahre verändern. In der Lehre soll die Professur dazu beitragen, für geschlechtsspezifische Unterschiede im Immunsystem zu sensibilisieren, insbesondere in den Studiengängen „Medical Immunosciences and Infection“ sowie „Immunobiology and Systems Immunology“.

„Es ist wunderbar, dass wir durch die Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft nun eine ausschließlich für die immunologische Geschlechterforschung designierte W1-Professur an der Universität Bonn einrichten können. Die Professur wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten, geschlechtsspezifische Unterschiede bei Immunreaktionen aufzudecken und dieses Wissen klinisch anzuwenden“, freut sich Prof. Dr. Irmgard Förster, Prorektorin für Chancengerechtigkeit und Diversität, gemeinsam mit der zentralen Gleichstellungsbeauftragten, Gabriele Alonso Rodriguez, über die erste Professur mit einer expliziten Ausrichtung auf Genderforschung in Bonn.

Über das Förderprogramm

Mit dem Ziel, die Gender- und Geschlechterforschung in Nordrhein-Westfalen zu stärken, fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) die Einrichtung von Gender(teil)denominationen für Professuren an den staatlichen Hochschulen des Landes. Die Maßnahme zielt auf eine fächerübergreifende institutionelle Verankerung von Gender-Perspektiven insbesondere in Fachbereichen, in denen diese Perspektive bislang wenig entwickelt ist. Das MWK fördert die Professur über einen Zeitraum von drei Jahren mit bis zu 450.000 Euro; nach Ablauf der Förderperiode verpflichtet sich die Universität, die jeweilige Schwerpunktsetzung nach Ende der Förderung mindestens für weitere drei Jahre fortzuführen.

Weitere Informationen zu dem Programm: https://www.mkw.nrw/themen/wissenschaft/wissenschaftsfoerderung/programm-zur-foerderung-von-gender-denominationen-fuer

Prof. Dr. Irmgard Förster
Prorektorin für Chancengerechtigkeit und Diversität
Universität Bonn
Telefon: +49 228 73 5886
E-Mail: prorektorin.foerster@uni-bonn.de

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