“Ich fühle mich geehrt und freue mich, diese Auszeichnung zu erhalten”, erklärt Dr. Jakob den Brok. „Insbesondere meinem Doktorvater Prof. Frank Bigiel danke ich sehr für die enorme Unterstützung. Der Preis motiviert mich, weiterhin intensiv die leuchtschwachen Moleküllinien in Galaxien zu studieren, die entscheidend sind, um das Material zu verstehen, aus dem Sterne entstehen." Der Preis zeige ihm auch, so den Brok weiter, dass die aufwendige und systematische Arbeit der Fehleranalyse von Teleskopbeobachtungen für präzisere Messungen in der Wissenschaft wertgeschätzt werde.
Im Rahmen seiner Arbeit als PostDoc habe er jetzt die Gelegenheit, eines der leistungsstärksten Radioteleskope auf Hawaii zu nutzen, um noch einen tieferen Einblick in den physikalischen Zustand des molekularen Gases zu gewinnen. Die Arbeitsweise die er während seiner Dissertation erlernt habe, könne er nun auf noch aussagekräftigere Daten anwenden. den Brok: "Die dadurch gewonnenen, präzisieren Voraussagen sind für meine Forschung zum Verständnis, wie sich Galaxien im Universum entwickeln, essentiell." Nach seiner Promotion in Bonn ist Dr. den Brok inzwischen mit einem SMA Postdoctoral Fellowship an das Harvard & Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge (USA) gewechselt, wo er derzeit forscht.
Sternenentstehung
Die Dissertation handelt von der Sternentstehung. Um durch Beobachtung zu verstehen, wie Galaxien Sterne bilden, muss das Baumaterial der Sterne, das vorhandene molekulare Wasserstoffgas (H2) gefunden werden. Kalter molekularer Wasserstoff ist aber sehr schwer zu beobachten. Aus diesem Grund nutzen Astronomen die Mikrowellenstrahlung von CO-Molekülen als Alternative. Dr. den Brok hat solche Spektren in seiner Dissertation mit bisher unerreichter Genauigkeit und Sorgfalt in einer Vielzahl von Galaxien analysiert. Als Konsequenz aus der präzisen Analyse des Einflusses von Teleskopeigenschaften und Messfehlern auf seine wissenschaftlichen Ergebnisse muss ein Teil bisheriger Kenntnisse neu bewertet werden, was einen außergewöhnlichen Beitrag einer Dissertation im Wissenschaftsdiskurs darstellt.
20jähriges Bestehen des Promotionspreises
Die Verleihung des diesjährigen Promotionspreises war eingebunden in eine hochkarätig besetzte Fachtagung anlässlich des 20jährigen Bestehens des Promotionspreises. Eingeladen hatten die Fachgruppe Physik/Astronomie der Uni Bonn, die Stiftung Physik und Astronomie in Bonn, die Bürgerstiftung Bonn, und die Wilhelm- und Else- Heraeus-Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hat, den „Forschenden von morgen die ersten Schritte in der Wissenschaft“ zu ermöglichen. Schwerpunkt der Stiftungsarbeit ist dabei die Physik und interdisziplinäre Grenzgebiete.