Der Klimawandel und das Anwachsen der Weltbevölkerung auf fast zehn Milliarden Menschen bis 2050 stellen die Gesundheit von Ökosystemen und somit auch die Sicherung unserer Ernährung vor große Herausforderungen. Ein Umdenken hin zu einer nachhaltigeren (Land-)Wirtschaft und Nahrungsmittelproduktion wird immer notwendiger, um die Lebensgrundlagen für Menschen heute und nachfolgende Generationen zu sichern. Gleichzeitig fällt es vielen von uns schwer, auf liebgewonnene Ernährungsgewohnheiten zu verzichten und auf umwelt- und klimaschonende Produkte umzustellen. Die Akzeptanz von neuartigen, etwa insekten-, oder algenbasierten Lebensmitteln ist zudem begrenzt.
Zukunftsfähige Ideen – von Vertical Farming bis zu KI auf dem Acker
In Bildungsworkshops, bei Unternehmensbesuchen und im Dialog mit Forschenden setzen sich Schülerinnen und Schüler im Projekt „Zukunft auf dem Teller“ mit innovativen Ansätzen in der Lebensmittelproduktion auseinander. Dabei lernen sie zukunftsfähige Ideen und Akteur*innen kennen, die umwelt- und klimafreundliche Lösungen erarbeiten – von der Aquaponik-Anlage, die Fisch- und Pflanzenzucht kombiniert, über Vertical Farming bis hin zu Künstlicher Intellingenz (KI) auf dem Acker. Ihre Einblicke und Erkenntnisse geben sie anschließend in verschiedenen Kommunikationsformaten an ihre Peers weiter.
„Mit dem Projekt möchten wir Schülerinnen und Schülern nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Hemmschwellen abbauen und die Bereitschaft für Veränderung fördern“, so Prof. Dr. Scheersoi von der Fachdidaktik Biologie der Uni Bonn. Und Ulrike Schmidt, Geschäftsführerin der LizzyNet gGmbH, fügt hinzu: „Wir hoffen, damit auch eine Akzeptanzdebatte anzustoßen über die Lebensmittel der Zukunft.“
Die Gesamtlaufzeit des Projekts beträgt zwei Jahre. Die Schulworkshops werden zunächst im Schulhalbjahr März bis Juli 2025 an drei Bonner Schulen erprobt und anschließend auf weitere Regionen ausgeweitet. Projektträger ist die gemeinnützige LizzyNet GmbH, die das Jugend-Onlinemagazin www.lizzynet.de1 herausgibt und partizipative (Bildungs-)Projekte in den Themenbereichen Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Gesellschaft und Kultur durchführt. Der Verbundpartner Fachdidaktik Biologie der Universität Bonn betreibt unter anderem empirische Lehr-/Lernforschung zur Biologievermittlung an außerschulischen Lernorten und untersucht die Wirkung unterschiedlicher Kommunikationsformate auf das Wissenschaftsverständnis und -interesse von Schülerinnen und Schülern.