Dr. Laura Surace und ihre Forschungsgruppe befassen sich schwerpunktmäßig mit Methoden der immunbasierten Krebstherapie. Dabei wird das Immunsystem der Patientinnen und Patienten so unterstützt, dass es selbstständig in der Lage ist, die bösartigen Tumore als solche zu erkennen, diese anzugreifen und letztlich auch zu vernichten. Forschende haben mit dieser Behandlungsmethode in den vergangenen Jahren große Entwicklungssprünge bei der Krebstherapie vermelden können. Ein zentrales Problem bei dieser Methode ist jedoch, dass die Effektivität der Behandlung aus noch ungeklärter Ursache stark variiert.
Verfolgung neuer Ansätze
Um dieses Rätsel zu lösen, schlägt Surace’ Arbeitsgruppe innerhalb dieses Bereichs einen neuen Weg ein. Bisher standen tumorinfiltrierende T-Zellen im Fokus der Forschung. Im Gegensatz dazu setzen Surace und ihre Kolleginnen und Kollegen ihren Forschungsschwerpunkt auf die erst kürzlich entdeckten Innate Lymphoid Cells (ILCs). Dabei handelt es sich um eine spezifische Art der Lymphozyten, die, wie man herausgefunden hat, ebenfalls Tumore infiltrieren. Diese speziellen Zellen sind Bestandteil des Gewebes maßgeblich dafür verantwortlich, den Stoffwechsel zwischen den Zellen aufrecht zu halten.
Die Forschenden erhoffen sich neue Erkenntnisse, indem sie den Stoffwechsel der Zellen innerhalb der sogenannten Tumor-Mikroumgebung genauestens studieren. Hierfür nutzen sie eine Vielzahl an Methoden. Dazu gehören neben Messverfahren wie der Massenspektrometrie und der Durchflusszytometrie auch noch weitere bildgebende Verfahren. Laura Surace ist zuversichtlich: „Unsere Forschung wird nicht nur dazu beitragen, Biomarker für die Tumorprogression und die Wirksamkeit der Behandlung zu identifizieren, sondern auch dazu beitragen, neue Stoffwechselziele für innovative Therapien zu definieren.“
Über Umwege nach Bonn
Laura Surace begann ihre akademische Laufbahn mit einem Bachelor- und Masterstudium in Biochemie, Molekularbiologie und Genetik an der Universität von Pavia in Italien. Im Anschluss daran promovierte die gebürtige Italienerin an der Universität von Zürich im Bereich der Tumorimmunologie. Nach einer fünfjährigen Tätigkeit am Pariser Institute Pasteur lehrt und forscht sie seit 2021 an der Universität Bonn.
„Wir haben uns sehr über die positive Nachricht gefreut und sind überaus glücklich, eine so begabte Wissenschaftlerin in unseren Reihen zu haben“, sagt Prof. Dr. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn.