30. März 2022

Poetischer Realismus Poetischer Realismus

Fotografien von Candida Höfer im Paul-Clemen-Museum

Das Paul-Clemen-Museum zeigt vom 7. April 2022 bis 13. Mai 2022 Candida Höfers Fotografien aus zwei Besuchen im Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn

Kunsthistorisches Institut Bonn III 1992
Kunsthistorisches Institut Bonn III 1992 © (c) Candida Höfer, VG-Bild Kunst, Bonn 2022
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„Candida Höfer im Paul-Clemen-Museum, das ist zweifellos ein Höhepunkt in der 160jährigen Geschichte des Kunsthistorischen Instituts der Universität Bonn“, ordnet Prof. Dr. Christoph Zuschlag das Ereignis ein. Zuschlag hat die Ausstellung kuratiert. Eine der bedeutendsten Fotografinnen des 20. und 21. Jahrhunderts widmet sich in ihrem Werk dem Institut im Kaiserplatzflügel und zeigt eben da ihre Bilder der Öffentlichkeit.

Zu dem, was Zuschlag als „Symbiose von Institut, Museum und Ausstellungsraum, von Alt und Neu“ beschreibt, gesellt sich nun mit dieser Ausstellung vorübergehend Candida Höfers Rezeption dieser Symbiose. Zwischen Hörsaal, Diathek, Büro und Fotothek, Abgüssen und Bibliothek zeigen Höfers Bilder schon die Reflexion der Umgebung, in der sich die Menschen im Moment der Bildbetrachtung selbst befinden.

Zwei Besuche - Zwei Fotoreihen

Zweimal hat Candida Höfer im Kunsthistorischen Institut fotografiert: Zum ersten Mal vor 30 Jahren und dann wieder im Jahr 2020. Damals, im Jahr 1992, fotografierte sie mit einer Hasselblad 6 Mittelformatkamera zehn Schwarzweiß-Aufnahmen. Am 22. Januar 2020 ging Candida Höfer erneut durch die Räume, um die geplante Ausstellung der zehn Schwarzweiß-Aufnahmen vorzubereiten. Mit der Digitalkamera fotografierte sie diesmal in Farbe mit nur einem Objektiv, ohne Blitz und ohne Stativ. Sie fotografierte so wie sie die Dinge antraf. Wenige Tage später, schreibt Zuschlag in der Publikation zur Ausstellung, „Candida Höfer – Kunsthistorisches Institut Bonn“, präsentierte Höfer 36 Farbaufnahmen.

Becher-Schule

In der Ausstellung werden jetzt beide Serien der zur Becher-Schule zählenden Künstlerin gegenübergestellt. In der Publikation zur Ausstellung erklärt Höfer selbst, dass bei allen Unterschieden sowohl das Schwarzweiß- als auch das Farbbild und sowohl das analog hergestellte wie das digitale Bild stets als Fotografie ein „Produkt aus Idee und Erlebnis, Vorstellung und technischem Material“ ist, etwas „Hergestelltes, ein Produkt, ein Konstrukt mit Realitätszitaten.“
In Candida Höfers Werk tauchen Menschen zunächst gar nicht auf, wohl aber, wie Men-schen Räume besetzen und füllen: technische Einbauten und Geräte, Bücher, Bilder und Skulpturen. Allen Dingen kommt dieselbe Wertigkeit zu, der Gipsbüste wie dem Feuerlöscher.

Die Bilder der neuen Serie entstanden im Vorlesungsbetrieb zum Ende des Wintersemesters; auf fünf Bildern sind Menschen zu sehen: Studierende im Hörsaal und im Lesesaal Kaiserplatz, ein Arbeiter im Dachgeschoss. Höfers zweiter Besuch fällt in die Zeit der „enterventionale“-Ausstellung, die auch im Paul-Clemen-Museum stattfand. Zwei Querformate zeigen die Installationen in der Halle des Museums. Außerdem Zettelkästen, Flügeltüren, Stuhlreihen, Deckenleuchter, Skulpturen, all dies hat Höfer fotografiert.

Vermittelt durch Anne Ganteführer-Trier, begleitet von Kurator Prof. Dr. Christoph Zuschlag und Dr. des. Anne-Kathrin Hinz, unterstützt durch die Philosophische Fakultät und verlegt von Uta Grosenick, Verlegerin von DCV – Dr. Cantz’sche Verlagsgesellschaft, wurde das Ausstellungsprojekt samt Katalog möglich, nicht zuletzt durch die Förderung der Stiftung Kunst der Sparkasse Köln Bonn, der Gielen-Leyendecker-Stiftung sowie von Dr. Dieter Groll.

Eröffnung am 7. April 2022, 19.00 Uhr

Die Ausstellung „Candida Höfer – Kunsthistorisches Institut Bonn“ wird am Donnerstag, den 7. April 2022, um 19 Uhr im Paul-Clemen-Museum des Kunsthistorischen Instituts der Universität Bonn in Anwesenheit der Künstlerin eröffnet. Prof. Dr. Christoph Zuschlag führt in die Ausstellung ein, die bis zum 13. Mai 2022 besucht werden kann.

Öffnungszeiten des Paul-Clemen-Museums, Regina-Pacis-Weg 1, 53113 Bonn: montags–freitags 10–18 Uhr.

Zur Ausstellung sind die gleichnamige Publikation und die Edition „Kunsthistorisches Institut Bonn I 2020“ bei DCV (Dr. Cantz'sche Verlagsges. mbH & Co. KG, Berlin) erschienen.

Medienschaffende können sich bei Interesse zu einer Vorbesichtigung der Ausstellung am 6. April 2022 um 16 Uhr anmelden und sind zur Eröffnung am 7. April 2022 um 19.00 Uhr eingeladen.

Ansprechpartner für die Medien:
Prof. Dr. Christoph Zuschlag
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart mit Schwerpunkt Provenienzforschung / Geschichte des Sammelns
Kunsthistorisches Institut
Universität Bonn
Regina-Pacis-Weg 1
53113 Bonn
E-Mail: zuschlag@uni-bonn.de
Tel. 0228-73-7523

Kunsthistorisches Institut Bonn II 2020
Kunsthistorisches Institut Bonn II 2020 © (c) Candida Höfer, VG-Bild Kunst, Bonn 2022
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