Als wer oder was das Phänomen der Katharer begriffen und wissenschaftlich näher betrachtet wird: stets wird diese Geschichte einer häretischen Bewegung mit Südfrankreich assoziiert. Die geläufige Bezeichnung der Region, also „Le Pays Cathare“, bezieht sich auf die imaginierten Orte dieser Geschichte. Die Häresieforschung zeigt aber, dass die Idee einer einheitlichen „Gegenkirche“ das Ergebnis eines modernen Konstrukts ist.
Ein früher und wichtiger Beitrag dazu entstand im 12. Jahrhundert in den Rheinlanden. Insbesondere der Bonner Kanoniker und spätere Benediktinermönch Eckbert von Schönau leitete aus spätantiken Texten und aus der direkten Auseinandersetzung mit Personen, die als Häretiker wahrgenommen wurden, eine neue, von ihm als „katharisch“ bezeichnete Identität ab. Die Ausstellung führt hinein in diesen Wissenschaftsdiskurs über die „katharische Identität“. Sie besteht aus neun Postern, zwei Videos, verschiedenen Büchern und Comicbänden.
„Die Rheinlande und die Erfindung der Katharer“ kann zu den Öffnungszeiten des Universitätsmuseums besucht werden: Mittwoch bis Sonntag von 12:00 Uhr bis 16:30 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Weitere Information zum Universitätsmuseum:
https://www.uni-bonn.de/de/universitaet/unileben/universitaetsmuseum
Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Eugenio Riversi
Institut für Geschichtswissenschaft
Abteilung Mittelalterliche Geschichte
Universität Bonn
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Tel. 0049-228-73-54497
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