Für das Vorhaben erhalten die Medizinische Fakultät und das UKB etwa 9.000.000 Euro, mit denen das Programm „ACCENT“ (Advanced Clinician Scientist Program Bonn) aufgebaut wird. Mit dem innovativen Konzept werden forschende Fachärztinnen und Fachärzte mit den Schwerpunkten Immunologie, Neurowissenschaften, Genetik und Epidemiologie sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Onkologie unterstützt. Hierfür werden sie zusätzlich zu ihrer klinischen Tätigkeit über Ko-Affiliierung mit Forschungsinstituten eng an Forschungsverbünde wie Sonderforschungsbereiche und das Exzellenzcluster ImmunoSensation² angebunden.
Ziel der Initiative des BMBF ist es, die Karriereperspektiven in Forschung und Krankenversorgung durch die Förderung von Advanced Clinician Scientists (ACS)-Stellen in der Universitätsmedizin deutschlandweit zu erhöhen. An acht Standorten einschließlich Bonn werden dafür im Laufe der nächsten drei Jahre 12 ACS-Positionen geschaffen. Darüber hinaus werden in Bonn zwei weitere Stellen vom Exzellenzcluster ImmunoSsensation² finanziert.
Neben interdisziplinärem Arbeiten und individuellen Angeboten in den Bereichen Coaching, Mentoring und Führungskräftetraining stehen bei ACCENT auch die Chancengerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Fokus. So ist u.a. sichergestellt, dass mindestens 50 Prozent der Teilnehmenden weiblich sind.
Die Sprecherinnen des Bonner Programms sind Prof. Dr. Anja Schneider, Direktorin der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie und Gruppenleiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und Prof. Dr. Annkristin Heine, stellvertretende Klinikdirektorin und leitende Oberärztin der Abteilung für Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie und Rheumatologie an der Medizinischen Klinik III. „Für einen langfristigen Erfolg und eine nachhaltige Wirkung des ACS-Programms, sind Chancengleichheit und attraktive Karriereperspektiven für die Teilnehmenden entscheidend. Außerdem setzt die Medizinische Fakultät auf Kontinuität und finanziert das ACS-Programm mit dem Fakultäts-Budget über die Erstfinanzierung hinaus“, sagt Sprecherin Anja Schneider. Wer teilnimmt, erhält infolge der Förderung große Unabhängigkeit in der Forschung.
Co-Sprecherin Prof. Annkristin Heine sagt: „Für die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte stellt unser Programm durch die 50-prozentige Freistellung von der klinischen Tätigkeit zugunsten der Forschung eine große Chance dar, sowohl ihr wissenschaftliches Profil zu schärfen, als auch ihre klinischen Ziele zu verfolgen. Die Unterstützung bei administrativen Aufgaben, die Kooperation mit grundlagenwissenschaftlichen Instituten und eine strukturierte Karriereentwicklung werden dabei dezidiert gefördert.“
„Wer das ACS erfolgreich absolviert hat, kann perspektivisch auch Professuren und klinische Leitungspositionen übernehmen. Somit sind sie auch wichtige Vorbilder, um schon junge Studierende, Ärztinnen und Ärzte für die spannende Tätigkeit in der Universitätsmedizin zu begeistern“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Bernd Weber. Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am UKB, betont: „Ich freue mich, dass wir das BMBF mit innovativen Maßnahmen zugunsten einer koordinierten Karriereentwicklung am UKB überzeugt haben und können dadurch in der Klinik tätigen Ärztinnen und Ärzten Zeiten in der Wissenschaft signifikant besser ermöglichen.“
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Anja Schneider
Direktorin der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-15715
E-Mail: anja.schneider@ukbonn.de