Heutzutage kann nahezu jede Form der Schwerhörigkeit versorgt werden. Eine erste Möglichkeit ist häufig ein konventionelles Hörgerät, das den Schall verstärkt. Gleicht aber sogar ein leistungsstarkes Gerät den Hörverlust nicht aus, kann ein Cochlea-Implantat (CI) hochgradig hörgeschädigten und tauben Menschen in jedem Alter helfen und ihnen damit die Chance auf mehr Lebensqualität geben. Denn das Hörsystem – ein externer Sprachprozessor mit Sendspule hinter dem Ohr und ein Implantat unter der Haut – umgeht das defekte Innenohr und stimuliert den Hörnerv direkt elektrisch.
Gehirn muss neuen „Klang-Code“ entschlüsseln
Mit 50 bis 60 Cochlea-Implantationen pro Jahr gehört diese Operation zur Routine im CI-Zentrum auf dem Campus-Venusberg. Nach dem Eingriff wird der Sprachprozessor aktiviert und an die individuellen Bedürfnisse des CI-Trägers angepasst. Der Patient muss nun das Hören neu erlernen. Dabei wird er von Ärzten, Audiologen und Therapeuten betreut. „Cochlea-Implantate bieten als Innenohrprothesen bisher die einzige Möglichkeit eines routinemäßigen Sinnesorganersatzes beim Menschen“, sagt Prof. Sebastian Strieth, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) am Universitätsklinikum Bonn.
Vor diesem Hintergrund gibt er zusammen mit Prof. Dr. Alexander Radbruch, Direktor der Klinik für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Bonn, im Rahmen der kostenlosen Informationsveranstaltung einen Überblick rund um Cochlea-Implantate bei hochgradigen Hörstörungen. Entscheidend für eine erfolgreiche Hörrehabilitation ist die frühzeitige und sichere Diagnose. Durch CT- und MRT-Aufnahmen können dabei Bilder mit sehr hoher Auflösung erzeugt werden. „Eine automatisierte Auswertung dieser Bilder kann ferner potentiell dabei helfen, die Innenohrprothese schneller und genauer anzupassen“, sagt Prof. Radbruch. Implantierbare Hörsysteme sind dem gesunden Ohr nicht überlegen, bieten dafür aber auch neue technische Möglichkeiten der Kommunikation. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen per Zoom an die Referenten zu stellen. Fragen können gerne vorab an redaktion@ukbonn.de geschickt werden.
Die Zugangsdaten zu den Online-Vorträgen per Zoom gibt es unter:
https://www.ukbnewsroom.de/ukb-patientenkolloquium-2021/
Kontakt für die Medien:
Univ.-Prof. Dr. med. Sebastian Strieth
Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO)
Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Telefon 0228/287- 15551
E-Mail: hno@ukbonn.de
Univ.-Prof. Dr. med. Alexander Radbruch
Direktor der Klinik für Neuradiologie
Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Telefon: 0228/287-16507
E-Mail: alexander.radbruch@ukbonn.de