Die RoboCup German Open sind in der @Home-Liga der größte jährliche europäische Wettbewerb für intelligente autonome Serviceroboter. Das Ziel ist die Entwicklung von Assistenzrobotern für Alltagsumgebungen, zum Beispiel für die Unterstützung assistenzbedürftiger Personen. Die Fähigkeiten der Roboter werden dabei anhand einer Reihe von Tests in einer realistischen häuslichen Umgebung bewertet. Schwerpunkte liegen auf der intuitiven Mensch-Roboter-Interaktion durch Sprache und Körpersprache, der zügigen und sicheren Navigation in unstrukturierten Alltagsumgebungen und der Handhabung von Objekten.
Die getesteten Aufgaben sind vielfältig: Die Roboter sollten etwa Gäste begrüßen und Hausregeln durchsetzen, Einkäufe verstauen und einen Frühstückstisch decken sowie Gäste in einem Restaurant bedienen und die Küche aufräumen. Das Bonner Team hat für diese Aufgaben einen mobilen Roboter mit flexiblem Fahrwerk und zwei Armen programmiert. Dieser nimmt seine Umgebung mittels Kameras, Laserscannern und einem Mikrofon wahr und steuert seine 23 Motoren und einen Lautsprecher an, um die Assistenzaufgaben selbständig zu erledigen. Dabei kommen Methoden der Künstliche Intelligenz-Forschung zum Einsatz, wie Bildverstehen, Sprachverstehen, Bewegungsplanung und Dialogsysteme.
Schon beim ersten Test ging das Bonner Team in Führung und gab diese beim dreitägigen Wettbewerb nicht mehr her. Im Finale konnten die beiden besten Teams eine selbstdefinierte Aufgabe zeigen. Hier stellte der Bonner Roboter unter Beweis, wie er in der Wohnung navigiert, Zutaten, Sprache und Gesten erkennt sowie den Benutzer beim Zubereiten des Abendessens anhand der erkannten Zutaten durch Rezeptideen unterstützt. Dies überzeugte die Jury, welche aus ausgewählten Experten und den anderen Teamleitern bestand.
„Die Entwicklung von Assistenzrobotern ist wichtig, um hilfsbedürftigen Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Sven Behnke, Leiter der Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme und Direktor des Instituts für Informatik VI – Intelligente Systeme und Robotik der Universität Bonn. „Der Wettbewerb in Kassel hat wichtige Erkenntnisse für unsere weitere Forschungsarbeit geliefert“, sagt der Wissenschaftler, der auch Mitglied in den Transdisziplinären Forschungsbereichen „Modelling“ und „Sustainable Futures“, dem Exzellenzcluster PhenoRob, dem Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz sowie dem Center for Robotics ist.
Weitere Informationen:
RoboCup German Open 2024:
https://robocup.de/German-open
Haushaltsroboter des Bonner Teams NimbRo:
http://www.ais.uni-bonn.de/nimbro/@Home