„Wir freuen uns sehr, dass wir die DFG mit den Forschungsergebnissen der letzten Förderperiode überzeugen konnten und unsere wissenschaftliche Arbeit nun für vier weitere Jahre so umfangreich gefördert wird“, kommentiert Nickenig die Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Der von Bonn aus koordinierte Forschungsverbund ist die weltweit einzige kollaborative Forschungsinitiative zum Thema Aortenerkrankung und bringt rund 200 Grundlagenforscherinnen und -forscher sowie und klinische Forschende an den drei Standorten Bonn, Köln und Düsseldorf zusammen. Sie alle arbeiten daran, die bisher bestehende Erkenntnislücke auf dem Gebiet der Aortenerkrankungen zu schließen und die Ursachen der Aortenerkrankungen herauszufinden, um sie zukünftig besser behandeln zu können. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Aortenklappenstenose (verengte Herzklappe), dem Aortenaneurysma (Ausbuchtung in der Aorta) und der Aortendissektion (lebensbedrohlicher Riss der Aorta).
Im klinischen Alltag können defekte Herzklappen oder erkrankte Hauptschlagadern bislang lediglich ersetzt werden. „Bei über einer Millionen Betroffenen alleine in Deutschland ist das natürlich eine unbefriedigende Situation. Es wäre deutlich besser, wenn wir die Erkrankung frühzeitig erkennen könnten, um das weitere Fortschreiten zu verhindern“, erklärt Nickenig das Ziel der Forscher.
Ziel: Etablierung neuer präventiver und therapeutischer Ansätze
Die erste Förderperiode wurde von den Beteiligten der drei Standorte vor allem genutzt, um durch Grundlagenforschung die molekularen und zellulären Mechanismen bei aortalen Erkrankungen besser zu verstehen. „Nun möchten wir die nächste und hoffentlich auch übernächste Förderperiode dafür nutzen, medikamentöse, interventionelle und operative Strategien zu entwickeln, um neue präventive und therapeutische Ansätze zu etablieren“, stellt Nickenig den weiteren Fahrplan der Forschungsinitiative vor.
„Wir sind wirklich sehr stolz auf das Votum der DFG. Denn einerseits ermöglicht das hohe Fördervolumen die Finanzierung dieser so wichtigen Forschung. Andererseits zeichnet die DFG mit ihrer Entscheidung für eine zweite Förderperiode aber auch die großartige Teamleistung über drei universitäre Standorte hinweg aus“, freut sich Prof. Dr. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn.
Mit dem Fördervolumen, das am Ende einer möglichen dritten Förderperiode bei insgesamt 50 Millionen Euro liegen könnte, wird insbesondere das wissenschaftlich herausragende Forschungspersonal und die entsprechenden Arbeitsgruppen finanziert. Darüber hinaus sichert die DFG-Förderung die Finanzierung von Labor-Kapazitäten und die Einrichtung eines Graduiertenkollegs, in dem rund 25 Doktorandinnen und Doktoranden themenzentriert in einem umfassenden Forschungszusammenhang arbeiten können.
Sonderforschungsbereiche werden zunächst vier Jahre lang gefördert. Eine Verlängerung auf maximal zwölf Jahre ist möglich. Transregionale SFB wie der vorliegende TRR259 werden von zwei oder drei Hochschulen gemeinsam beantragt und getragen.