Der Gender Studies Prize wird seit 2003 jährlich durch das Gleichstellungsbüro der Universität Bonn vergeben und zeichnet herausragende Abschlussarbeiten aus, die sich mit Fragestellungen aus den Gender Studies befassen. Ziel des Preises ist, die Sichtbarkeit der Geschlechterforschung an der Universität Bonn zu fördern. „Gerade im derzeitigen Klima eines erstarkenden Antifeminismus ist es wichtig, die gesellschaftsrelevanten Erkenntnisse der Gender Studies sichtbar zu machen“, betont die Koordinatorin des Gender Studies Prize Felicitas Frigge.
Ausgezeichnete Abschlussarbeiten der Gender Studies
Für das Abschlussjahr 2023 hat die Jury, bestehend aus Professorin Marion Gymnich (Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie), Professorin Nadine Marquardt (Geographisches Institut) und Professor Andreas Krebs (Alt-Katholisches Seminar), folgende Abschlussarbeiten ausgewählt:
• Marie Wurscher mit der Bachelor-Thesis im Fach Latein- und Altamerikanistik: Kollektive Selbstorganisation als Strategie des Empowerments zur Aneignung von Wissen und Raum – Eine Untersuchung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Aktivismus am Beispiel eines feministischen Kollektivs
• Leah Petersen mit der Master-Thesis im Fach Geografie: „There is no place like home“ – Die Dynamik zwischen der Geschlechtsidentität junger, nicht-binärer Personen & ihrem Wohnumfeld im Elternhaus
• Bianca Griech mit der Master-Thesis im Fach Kulturstudien zu Lateinamerika: Tanz als dekonstruktive Körperpraxis. Selbstverständnis und leibliche Erfahrungen von queeren Tangotänzer:innen in Buenos Aires
Mit insgesamt 16 eingereichten Abschlussarbeiten aus elf Fächern war auch in diesem Jahr wieder ein breites Spektrum der Genderforschung vertreten.
Herausragendes Engagement für die Gleichstellung gewürdigt
Gleichzeitig wurde der Maria von Linden-Preis vergeben. Dieser honoriert das herausragende Engagement von Einzelpersonen und Gruppen für die Gleichstellung an der Universität Bonn. Benannt ist der Preis nach Maria Gräfin von Linden (1869-1936), der im Jahr 1895 als erster Frau in Deutschland für ihre Dissertation der Titel „Scientiae Naturalis Doctor“ verliehen wurde und die die erste Titularprofessorin der Universität Bonn war.
Als Einzelperson wird Sascha Sistenich (Kulturanthropologie) gewürdigt. Er engagiert sich außerordentlich für die Gleichstellung in der Lehreinheit Ethnologie, fördert queere Inhalte in der Lehre und organisiert Vortragsreihen, beispielsweise zu „Gender Dialogues. Ethnologisch-kulturanthropologische Gespräche zu Geschlecht“. In der Gruppen-Kategorie wird die Gender Group am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) für ihren herausragenden Einsatz zur Stärkung von gendersensiblen Ansätzen und Methoden im Bereich der nachhaltigen Entwicklungsforschung ausgezeichnet.
„Der Gender Studies Prize und der Maria von Linden-Preis würdigen die unermüdliche Arbeit für Geschlechtergerechtigkeit, die an der Universität Bonn geleistet wird. Sei es durch herausragende wissenschaftliche Beiträge zur Geschlechterforschung oder durch außergewöhnliches Engagement für die Gleichstellung vor Ort“, erklärt die zentrale Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Alonso Rodriguez.
Weitere Informationen zu den Preisen finden Sie auf der Webseite des Gleichstellungsbüros:
https://www.gleichstellung.uni-bonn.de/de/angebote-und-beratung/unterstuetzungsmassnahmen-und-programme/gender-studies-prize
https://www.gleichstellung.uni-bonn.de/de/angebote-und-beratung/unterstuetzungsmassnahmen-und-programme/maria-von-linden-preis