Die Masse der Materie im Universum besteht zu mehr als 99,9 Prozent aus Atomkernen. Die chemischen Elemente unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Zahl an Protonen und Neutronen in ihren Kernen. Wie viele Protonen und Neutronen können einem Atomkern hinzugefügt werden, bis er instabil wird? Was passiert, wenn seltsame Quarks in einen Kern eingefügt werden? Wie stark kann man die fundamentalen Parameter der starken Wechselwirkung ändern, um noch hinreichend viele Elemente zu produzieren, die relevant für das Leben und ein “bewohnbares” Universum sind?
Große Auswirkungen auf die Stabilität des Universums
Solchen theoretischen Fragen mit großen Auswirkungen auf das Verständnis der Stabilität unseres Universums widmet sich Prof. Dr. Ulf-G. Meißner vom Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik der Universität Bonn im Projekt EXOTIC (Emergent Complexity from Strong Interactions). Der Europäische Forschungsrat ERC fördert das Vorhaben mit einem begehrten Advanced Grant. Rund 2,3 Millionen Euro fließen in den nächsten fünf Jahren in das Vorhaben, an dem auch das Forschungszentrum Jülich beteiligt ist.
“Das Jülich Supercomputing Centre stellt unter anderem auf dem Supercomputer JURECA-DC wesentliche Rechenzeit zur Verfügung, womit Rechnungen mit einer Genauigkeit möglich sein sollten, die bisher unerreichbar schienen”, sagt Meißner. Der Wissenschaftler ist auch Mitglied in den Transdisziplinären Forschungsbereichen “Mathematik, Modellierung und Simulation komplexer Systeme” sowie “Bausteine der Materie und grundlegende Wechselwirkungen” der Universität Bonn.
Zahlreiche Auszeichnungen
Meißner ist Professor für Theoretische Physik an der Universität Bonn und leitet zugleich als Direktor die Institute IKP-3 und IAS-4 am Forschungszentrum Jülich. Der Wissenschaftler wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2016 mit dem Lise Meitner-Preis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft, dem Distinguished Scientist Award der Chinese Academy of Sciences und dem Ehrendoktor der Ivane Javakhishvili Tbilisi State University in Georgien.
Der Rektor der Universität Bonn, Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch, gratulierte dem ausgezeichneten Physiker zu seiner Förderung: „Die ERC-Grants gehören zu den wichtigsten Preisen für Forschende überhaupt. Dass Ulf-G. Meißner, einer der weltweit profiliertesten Köpfe seines Faches, diese Auszeichnung erhält, ist eine herausragende Bestätigung seiner Arbeit, zu der ich ihm im Namen der Exzellenzuniversität Bonn herzlich gratuliere.“
Noch eine weitere Förderzusage für Bonn wurde heute in Brüssel bekanntgegeben: Auch Prof. Dr. J. Anton Zensus, Direktor am Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie, erhielt eine Förderzusage des ERC. Prof. Hoch sagt dazu: „Wir gratulieren sehr herzlich zu dieser Auszeichnung! Beide ERC-Förderungen sind auch ein gemeinsamer Erfolg unserer in der Bonner Forschungsallianz BORA eng verbundenen Institutionen und des Wissenschaftsstandortes Bonn."
Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Dr. h.c. Ulf-G. Meißner
Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik
Universität Bonn
Tel. 0228/7323-65 oder -66
E-Mail: meissner@hiskp.uni-bonn.de