Es ist die erste große internationalen Auslandreise von Ministerpräsident Wüst. Bis Freitag wird er unter anderem nach Tokio, Osaka sowie Fukushima reisen und dort politische Gespräche führen sowie Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte und -projekte besuchen. Begleitet wird Ministerpräsident Wüst von einer Wirtschaftsdelegation, den Rektoren der Universitäten Bonn und Bochum sowie dem Präsidenten des Oberlandesgerichts Düsseldorf. Es ist der erste Besuch eines nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten in Japan seit 2007.
Ausbau der Kooperationen im Bereich Wissenschaft
Nordrhein-Westfalen verfügt über eine international vernetzte Wissens- und Forschungslandschaft. Die guten und engen Beziehungen im Bereich Wissenschaft und Forschung beider Länder sollen weiter vertieft werden – insbesondere zu Zukunftsthemen wie Robotik/KI, Quantencomputing, Wasserstoff und Batteriezellentechnologie. Im Bereich Ethik steht zudem eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Tokio und Bonn auf dem Programm.
Mit dem Institute for Advanced Studies on Asia an der University of Tokyo bestehen bereits seit längerem enge Kontakte in Forschung und Lehre. So arbeiten Bonn und Tokyo eng in einem Drittmittelprojekt zu „Künstlicher Intelligenz und wünschenswerter Digitalisierung“ zusammen. Die Kontakte werden mit einem „Agreement on Academic Exchange“ insbesondere im Hinblick auf eine erweiterte Zusammenarbeit in der Exzellenzforschung weiter vertieft. Vereinbart wurde unter anderem ein gemeinsames Projekt zur Zukunft des Kapitalismus.
NRW und Japan eng verbunden
Außerdem besucht die Delegation die Osaka University, wo unter anderem eine Kooperation des Bonner Exzellenzclusters ImmunoSensation mit dem Immunology Frontier Research Center (IFReC) der Osaka University vereinbart werden wird. Sie sieht die Einrichtung eines gemeinsamen internationalen Graduiertenkollegs vor, dass künftig doppelte Doktorgrade beider Universitäten vergeben soll. Ein entsprechender Förderantrag soll zeitnah bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorgelegt werden.
Nordrhein-Westfalen ist schon heute das Zentrum japanischen Lebens in Deutschland. Knapp 11.000 Japaner*innen (ein Drittel der japanischen Bevölkerung in Deutschland) leben aktuell in Nordrhein-Westfalen, davon über 7.000 im Regierungsbezirk Düsseldorf. Aktuell sind über 600 japanische Unternehmen mit rund 47.000 Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen angesiedelt – ca. 40 Prozent aller japanischen Firmen in Deutschland. Mehr als 100 Firmen aus Nordrhein-Westfalen sind mit Tochterunternehmen in Japan vertreten.
Auch die Wissens- und Forschungslandschaft ist stark vernetzt. Derzeit bestehen rund 190 Kooperationen zwischen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen und Japan.