Das International Security Forum Bonn ermöglichte Anfang Dezember 2020 einen hochrangigen internationalen Dialog zu aktuellen Themen der Außen- und Sicherheitspolitik. Ziel war es, den Austausch zwischen Experten und Praktikern zu fördern, wesentliche Aspekte einer erfolgreichen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik zu diskutieren und ganzheitliche strategische Lösungen für drängende Probleme zu entwickeln.
Das Forum konzentrierte sich auf die Herausforderungen, die sich durch die Veränderungen in den transatlantischen Beziehungen stellen, diskutierte die Ergebnisse der Task Force “Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen” und bewertete die sicherheitspolitische Dimension der SARS-CoV-2-Pandemie, die unter anderem die aufkommenden globalen geoökonomischen und geopolitischen Rivalitäten verstärkte. Den Abschluss der Konferenz bildete ein zweitägiger Workshop zur strategischen Vorausschau.
Rolle der Wissenschaft in der Corona-Pandemie
Angesichts der Corona-Pandemie seien wie kaum je zuvor die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger auf die Wissenschaft angewiesen – zunächst auf Virologen, aber auch auf andere natur- und sozialwissenschaftliche Expertise, schreiben die Veranstalter im Vorwort des Abschlussberichts. Fachwissen und neue Erkenntnisse seien entscheidend, zumal jedes politische Handeln oder Nichthandeln schwerwiegende soziale, wirtschaftliche und politische Folgen haben wird.
Die Wahl von Joe Biden zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten biete Europa und den Vereinigten Staaten die Perspektive, eine wertvolle Partnerschaft neu zu definieren und gemeinsame Antworten auf gemeinsame Probleme zu finden. Politische Reaktionen, insbesondere der beiden Großmächte USA und China, verstärkten die bestehende geoökonomische Rivalität, die Deutschland und Europa in eine Zwickmühle bringt und strategisches Denken erfordert. “Neue Realitäten erfordern neue Ideen”, schreiben die Veranstalter im Vorwort.
CASSIS als europäische Strategien-Schmiede
Das Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum der Universität Bonn im Bereich der strategischen Außen-, Europa- und Sicherheitsforschung. CASSIS hat zum Ziel, europäische Strategien auf aktuelle Herausforderungen im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik zu entwickeln, zu bewerten und öffentlichkeitswirksam zu diskutieren. Das Zentrum arbeitet hierfür auch mit dem Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) „Individuals & Societies“ eng zusammen, dessen Forschende untersuchen, wie Institutionen – dazu gehören Markt, Recht und Kultur – komplexe Beziehungen zwischen Individuen und Gesellschaften bedingen.
Teil des CASSIS sind die Henry-Kissinger-Professur für Sicherheits- und Strategieforschung, die der Forschung und Lehre von Fragen der internationalen Sicherheit im Sinne strategischer Studien sowie deren Bezügen zu den transatlantischen Beziehungen gewidmet ist, und die Junior-Professur für Internationale Beziehungen und Technologiepolitik, die politische Dimensionen technologischer Transformationen insbesondere in Asien in den Blick nimmt. Mit der Gründung des CASSIS greift die Universität Bonn Vorhaben sowohl der Landes- wie der Bundespolitik zur Stärkung der sicherheitspolitischen und strategischen Forschung und Debatten in Deutschland und Nordrhein-Westfalen auf und stärkt das diesbezügliche Forschungsprofil der Universität in der UN- und Bundesstadt Bonn als internationales Kompetenzzentrum für Deutschland.
Link zum Abschlussbericht: https://www.cassis.uni-bonn.de/de/dateien/international-security-report-2020-1/isfb-report-2020
Transdisziplinärer Forschungsbereich „Individuen, Institutionen und Gesellschaften“: www.tra4.uni-bonn.de
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Maximilian Schranner, M.A.
Geschäftsführer des CASSIS
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